Kleve Kleves letzte Klosterbibliothek

Kleve · Das Spyckklösterchen ist die Attraktion bei Tag des offenen Denkmals in Kleve – Gisbert Meuers bietet an dem Tag Führungen bis in die alte Klosterbibliothek hoch unterm Dach. Die Alleen werden als Naturdenkmal präsentiert.

 Ein Inventarverzeichnis in der Kloster-Bibliothek.

Ein Inventarverzeichnis in der Kloster-Bibliothek.

Foto: Evers, Gottfried

Das Spyckklösterchen ist die Attraktion bei Tag des offenen Denkmals in Kleve — Gisbert Meuers bietet an dem Tag Führungen bis in die alte Klosterbibliothek hoch unterm Dach. Die Alleen werden als Naturdenkmal präsentiert.

Kleve: Kleves letzte Klosterbibliothek
Foto: Evers

Es ist still in dem schmalen Gang. Schräg scheint die Sonne über den Innenhof, die in Stahl gefassten Flügel der einfachverglasten Fenster sind aufgestellt. Es ist der Kreuzgang, auf dem bis Ende der 1970er Jahre noch die Patres und Brüder der Kapuziner schritten.

Daran schließt das Refektorium, der alte Speisesaal des Klosters an: Schmale Tische, das Holz in der Zeit gedunkelt. Die helleren Stühle sind neu. Oben unterm Dach liegt sanfter Staub auf den Bänden der Bibliothek und den Notizbüchlein des Bibliothekars.

Es scheint, die Zeit steht still in diesem abgeschiedenen Gemäuer gleich unter Kleves lauter Umgehungsstraße. Früher vor den "Mauern" der Stadt gelegen, ist das alte Spyckklösterchen jetzt zwischen Neubauten eingebettet, nur noch von seinem direkten Park umgeben.

Ein schönes, komplett erhaltenes Denkmal, das vom Endes des Kulturkampfes zeugt und den folgenden katholischen Kirchenbauten und Klostergründungen Ende des 19. Jahrhunderts. 1866 bekamen die Kapuziner ihr Land, 1872 entstanden Kirche, Gebetsgang, die Gebäude. Nicht zu vergessen die Klappe an der Klosterpforte, aus der die Armen mit Suppe versorgt wurden.

Gisbert Meurs wird am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 9. September, in dieses stille, sonst verschlossene Denkmal führen, wird die Geschichte der Kapuziner erzählen, wie sie noch bis in die 1970er Jahre hinein mit nackten Füßen und Sandalen im schwarzen Ornat in die Stadt radelten, er wird an die Bettelglocke erinnern, die geläutet wurde, wenn die Brüder und Patres selbst nichts mehr hatten. So, wie jetzt das Glöckchen dauerläuten müsste mit dem Ruf: Erhaltet dieses Denkmal!

In Kleve steht das Kloster im Mittelpunkt das Denkmaltages, der dort am Rindernschen Deich um 11 Uhr mit einem profunden Vortrag von Kleves Stadtarchivar Drs. Bert Thissen eröffnet wird. Thissen referiert zum Thema "Klever Alleen als Kulturerbe". Denn das "Dachthema" des nationalen Tages heißt "Holz". Und Kleves letztes Fachwerkhaus an der Stechbahn fiel der Tiefgarage zum Opfer. Deshalb setzen die Klever auf ihre geschichtsträchtigen Alleen. Holz eben.

Um Alleen geht es auch in den Galleien. Dort führt Gerlinde Semrau-Lensing durch die Birnenallee und erinnert an die Schönheit der Stadt der Alleen, die doch viel mehr in den Mittelpunkt der Außenwerbung gestellt werden sollten. Für Nabu-Chef Dietrich Cerff ist der Klever Reichswald voller Denkmäler: "Zwei Jahrtausende Waldgeschichte — vom Ketelwald zum Reichswald" heißt sein zweistündiger Rundgang an Naturdenkmälern, alten Wällen und Hecken, Sichtachsen entlang, wie Nicole Feige vom Nabu verspricht.

Die Gruppen der Führungen und Rundgänge sollen maximal 25 Personen umfassen, so das Klever Stadtmarketing. Dennoch soll es keine Anmeldungen geben: "Wenn mehr kommen, werden wir dann mehrere Führungen nacheinander machen müssen", sagt fsfsf sgsgsg vom Klever Stadtmarketing.

(RP/rl)
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