Kleve/Haiti Kleverin leitet Einsatz auf Haiti

Dr. Daniela Lesmeister (32) fliegt am Freitagmorgen mit 30 Einsatzkräften der I.S.A.R. Germany von Frankfurt nach Haiti. Ihr Auftrag: Die medizinische Versorgung gewährleisten. Bei Bedarf wird auch das Bergungsgerät eingesetzt.

Haiti: Verzweiflung und Wut
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Dr. Daniela Lesmeister hat eine logistische Meisterleistung hinter sich: Von heute auf morgen hat sie eine Einsatztruppe zusammengestellt, einen Flieger organisiert und Informationen von vor Ort eingeholt ­ und bei alldem noch den nötigen Überblick behalten. Am Freitag geht es los: Die Condor-Maschine rollt um 9.20 Uhr vom Flugfeld in Frankfurt Richtung Haiti ­- dem zweitärmsten Land der Welt, das am Dienstag von einem verheerenden Erdbeben erschüttert worden ist. An Bord: Die Kleverin sowie 30 Männer und Frauen von der Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany.

Schnelle Hilfe

I.S.A.R. Germany ­ kurz für "International Search and Rescue” ­ ist eine international anerkannte Organisation, die schnelle Hilfe nach Naturkatastrophen leistet. Durch Mitglieder der Feuerwehrrettungshundestaffel Duisburg wurde sie im Juni 2003 gegründet. Die Idee, die dahinter steht: Eine kleine und flexible Einheit, deren Handeln nicht durch Bürokratie verlangsamt wird. Dr. Daniela Lesmeister ist die Vorsitzende der Truppe, die sich bereits einen Namen durch ihre unkomplizierten Hilfestellungen in Phuket, Pakistan, Peru und Indonesien gemacht hat. Ebenfalls beim Tsunami-Unglück im Jahre 2004 waren sie vor Ort.

In Haiti sind Lesmeister und ihre 30 Einsatzkräfte, zu 80 Prozent Rettungsassistenten und Rettungssanitäter sowie drei Notärzte, vor allem für die medizinische Versorgung zuständig. Ihr Reisegepäck ist dementsprechend eine Tonne medizinisches Equipment. "Rettungshunde und Bergungsgerät nehmen wir auch mit, falls noch Bedarf besteht”, berichtet Lesmeister, die den Einsatz für I.S.A.R. leitet und koordiniert. Wie lange die 32 Jahre alte Kleverin, von Beruf persönliche Referentin des NRW-Arbeits- und Sozialministers Karl-Josef Laumann, in Haiti bleiben wird, ist ungewiss. "Das hängt vom Bedarf ab”, sagt Lesmeister. Eine Woche wird sie aber mit Sicherheit vor Ort sein.

Helfer heil nach Hause

Ebenfalls noch nicht bekannt ist der genaue Einsatzort von I.S.A.R. Germany. "Nach der Ankunft melden wir uns sofort bei den Vereinten Nationen, die uns dann für ein entsprechendes Krisengebiet einteilen”, erklärt Lesmeister, der vor allem die schnelle qualifizierte Hilfe wichtig ist. Als Leiterin des Einsatzes ist sie aber auch darauf bedacht, dass ihre Mannschaft, die zum Teil aus Kreis Klever Bürgern besteht, wieder heil nach Hause kommt.

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