Nach 20 Jahren Klever Veranstalter Soundbox hört auf

Kleve · 20 Jahre lang hat Tim Verfondern mit seiner Agentur Rockkonzerte, Comedyauftritte und zuletzt auch Public Viewings organisiert. Das wird es in dieser Form nicht mehr geben. Verfonderns Themen sind jetzt Umwelt und Gesundheit.

 Zu Veranstaltungen wie „High Fidelity“ kamen regelmäßig Hunderte Besucher. Damit ist jetzt Schluss.

Zu Veranstaltungen wie „High Fidelity“ kamen regelmäßig Hunderte Besucher. Damit ist jetzt Schluss.

Foto: Soundbox

Zigtausend Menschen hat Tim Verfondern in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit seinen Veranstaltungen Freude bereitet. Doch jetzt wird sein Unternehmen Soundbox liquidiert. Das Sommer-Open-Air, das Festival „Rock statt Hose“, diverse Forstgartenkonzerte, die Comedyschmiede und zuletzt Public Viwings zu großen Fußballturnieren – all das wird es künftig nicht mehr geben.

„Nach 20 Jahren habe ich mir überlegt, was ich mit meinem Leben jetzt machen möchte“, sagt Vefondern. Einfach so weitermachen, das ging nicht mehr. „Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass in Kleve einiges nicht machbar ist. Viele unserer Veranstaltungen hatten zu wenig Gäste“, sagt er. Zwischenzeitlich hatte sich Verfondern auch im Café Live als Gastronom betätigt. Dann gab es einen Brand im Haus, das Wasser tropfte von der Decke ins Lokal. „Es lag einfach kein guter Segen auf dem Projekt“, sagt Verfondern.

Die Soundbox möchte Verfondern künftig nur noch „hobbymäßig“ betreiben. Lediglich Veranstaltungen wie „Comedy im Buffetmantel“ soll es noch geben. Und er hat die Partyreihe „Verdamp lang her“ in Erinnerung an „gute, alte Zeiten“ ins Leben gerufen. Um sie durchzuführen, ist Verfondern zusammen mit einem stillen Teilhaber bei der KLS UG eingestiegen. Viermal im Jahr sollen an verschiedenen Orten rund um Kleve wieder die Hits der 80er und 90er Jahre erklingen – Premiere war am 8. Dezember im Schützenhaus Keeken. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Doch das soll es an Events auch schon gewesen sein. Verfondern hat beschlossen, sich mehr um seine Gesundheit und um die seiner Mitmenschen zu kümmern. „Ich stand kurz vor dem Burnout, wog rund 100 Kilo. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mein Verhalten ändern muss“, erzählt der 43-Jährige. Intensiv beschäftigte er sich fortan mit dem Thema Ernährung und Gesundheit, wurde Veganer. Bei seinen Forschungen stieß der Klever auf die Firma Forever, die Lebensmittel auf der Basis von Aloe Vera produziert und vertreibt. Verfondern stieg ein, orderte Produkte, die er nun unter dem Pseudonym „Leo Rubens“ als „Empfehlungsmarketing“ vertreibt. Der 43-Jährige ist davon überzeugt, dass die Produkte den Körper reinigen, ihm und anderen Menschen zu einem langen, gesunden Leben verhelfen können.

Auch Umweltthemen spielen für Verfondern eine große Rolle. Als RWE beginenn wollte, die Bäume im Hambacher Forst zu roden, war es für den Klever Unternehmer klar, dass auch er sich am Protest dagegen beteiligen wird. Spontan organisierte er einen Bus und fuhr mit 55 Teilnehmern zu den Demonstrationen am Hambacher Forst. Die Fahrten mit dem „Kohle-Klima-Bus“ sollen fortgesetzt werden, obwohl ein Gericht die Rodungen inzwischen gestoppt hat.

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