Kleve "Klever Schulen in Gefahr"

Kleve · CDU-Stadtverbandschef Jörg Cosar lehnt Gesamtschuldiskussion ab. Wenn, könne man sie erst 2013 mit Freiwerden des Sebus führen und selbst dann könne die Gesamtschule als ebenfalls dreigliedriges System nicht die Lösung sein.

"Die Diskussion um die Gesamtschule behindert den qualitativen Ausbau der beiden Klever Gymnasien KAG und Stein ebenso, wie sie die Fortentwicklung der Klever Realschule an der Hoffmannallee blockiert", reagiert jetzt Kleves Stadtverbandschef Jörg Cosar auf die von der SPD wieder nach vorne gebrachte Diskussion über die Einrichtung einer Gesamtschule in der Kreisstadt. Den Bestand der dritten Hauptschule in Kleve sowie der Hauptschulen Bedburg-Hau und Kranenburg sieht Cosar sogar hochgradig gefährdet, wenn es eine Gesamtschule in Kleve geben sollte.

Auch sieht er Probleme auf die Gesamtschule zukommen, die von ihr geforderte Drittelung der Schülerzahlen zu erreichen: In Kleve habe man gerade ein Gymnasium schließen müssen, um zwei Gymnasien in akzeptabler Größe zu bekommen. Der Ehrenvorsitzende der Stadtschulpflegschaft zweifelt daran, dass es genügend Schüler mit Empfehlung fürs Gymnasium für eine weitere Gesamtschule geben werde: "Ich kann keinen plötzlichen Bedarf nach einer dritten gymnasialen Oberstufe feststellen."

Anmeldezahlen rückläufig

Das Argument, in Goch würden sehr viele Schüler abgewiesen, habe auch keine richtige Zugkraft: "Ich zweifele daran, dass unter den Abgewiesenen genügend Schüler mit der Eignung fürs Gymnasium oder für die Realschule sind." Zudem sind die Anmeldezahlen für die Gesamtschule in Goch rückläufig, wie es in einer Mitteilung des Kreises an die Kreistagsfraktion der Grünen heißt. In entsprechend sanierten oder ausgebauten Gebäuden könne die Stadt Kleve dagegen einen qualitativ hochwertigen Rahmen für einen guten Unterricht garantieren, ebenso mit dem Ausbau der Realschule an der Hoffmannallee, sagt Cosar. Wolle man dagegen eine Gesamtschule Kleve, müsse man sich fragen, ob die Planung für die Realschule Kleve in der jetzt angedachten Form überhaupt noch umsetzbar ist. "Ich muss dann ja für ganz andere Schülerzahlen planen. Das trifft vor allem die Realschule, die grundsaniert neu aufgestellt werden soll. Das müssten wir dann neu überdenken, wenn eine Gesamtschule dazu kommt", sagt Jörg Cosar.

Ganz schwierig werde es für die Hauptschulen in Kleve – wobei gerade die Konrad-Adenauer- und die Frede-Hauptschule bestens aufgestellt seien. "Letztlich bringt die Diskussion um eine Gesamtschule nur Probleme – aber ich sehe keine qualitative Verbesserung für die Klever Schullandschaft", sagt Cosar. Es wäre richtiger, die Qualität der Hauptschulen im Land zu verbessern und mit Handwerk und Industrie zu verzahnen. Oder über andere Schulformen nachzudenken – das könne dann aber kaum die Gesamtschule sein, die ja nur das dreigliedrige Schulsystem unter einem Dach bündele.

(RP)
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