„Ted`s Basement Connection“ Eine Klever Melodie für die Drachen

Die Poprock-Band „Ted’s Basement Connection” um Henning Woitge hat den Jubiläumssong für das Deutsche Drachenmuseum im Odenwald geschrieben. Ihre Mission: musikalisch den uralten Mythos der Ungeheuer einfangen.

 Die Poprock-Band „Ted’s Basement Connection“ schrieb einen Song für das Deutsche Drachenmuseum Lindenfels.

Die Poprock-Band „Ted’s Basement Connection“ schrieb einen Song für das Deutsche Drachenmuseum Lindenfels.

Foto: Ted´s Basement Connection“

Für die Protagonisten der Poprock-Band „Ted’s Basement Connection“ sei das jüngste Projekt völliges Neuland gewesen, so erklären sie. Immerhin verstehe man sich als „niederrheinische Gute-Laune-Kombo“. In den vergangenen Monaten aber produzierten die Klever Musiker für das Deutsche Drachenmuseum im hessischen Lindenfels die Musik zum zehnten Geburtstag. Drachen und gute Laune – das passt offenkundig nur spärlich zusammen. „Es war unser Anspruch, ein möglichst differenziertes musikalisches Abbild der Drachenwelt zu kreieren“, sagt Woitge. Mittlerweile haben er und seine Kollegen das Werk „Love & Destruction“ abgegeben. Dieser Tage hätte es per Live-Auftritt im Odenwald vorgestellt werden sollen. Doch die Jubiläumsfeier des Drachenmuseums wurde abgesagt. Auch in Südhessen grassiert das Coronavirus.

Der Kontakt zum Museum entstand über Henning Woitge. Der Allgemeininternist stammt aus der Region rund um Lindenfels. Er selbst sei bereits mehrfach im Museum gewesen. „Als ich davon hörte, dass sie auf der Suche nach der Musik für ihr Jubiläum sind, war ich sofort Feuer und Flamme“, sagt der Songwriter. Immerhin sei man als Band bemüht, möglichst viele eigene Stücke zu produzieren. Die Musikgruppe formierte sich erst im Jahr 2016. „Mir fehlte damals etwas im Leben. Ich wollte nach einigen Jahren der Pause unbedingt wieder mit Live-Musik auf die Bühne“, sagt Woitge.

So suchte er in sozialen Medien nach Bandmitgliedern – und wurde schnell fündig. Seit 2017 zieht Woitge mit Alexander Betz, Lambere Weijers, Frank Helmerichs, Manfred Koehler, Jannik Roeloffs und Lukas Meschnig über die Bühnen der Region. Gewissermaßen sei man eine „bürgerliche Gruppe voller Elan“, im Alter zwischen 25 und 60 Jahren. Einmal in der Woche probe man gemeinsam. In der Zeit vor der Corona-Krise sei die Gruppe im Monats-Rhythmus aufgetreten – immer wieder auch für wohltätige Zwecke. „Wir wollen Poprocknummern mit eingängigen Melodien und intelligenten Texten machen, die direkt ins Ohr gehen“, sagt Henning Woitge.

Eine solche sei auch „Love & Destruction“ geworden, findet Bassist Alexander Betz. Ein Song, irgendwo zwischen mittelalterlicher Sage und moderner Interpretation. „Wir haben mit unserer ironisch-witzigen Art alles darangesetzt, dass der Song nicht allzu düster wird“, sagt er. Ganz ohne dunkele Elemente ist man dennoch nicht ausgekommen. So heißt es etwa im englischen Liedtext: „Liebe und Zerstörung – wie lange hältst du uns am Leben? / Liebe und Zerstörung – Töte unsere Seelen und Stolz nicht.“ Der kreative Prozess sei ein spannender gewesen, erklärt Woitge. Immerhin sei er als Songwriter vorher nie mit der Herausforderung konfrontiert gewesen, musikalisch ein so konkretes Thema zu fassen. „Doch die Band hat richtig gut mitgezogen“, sagt der Klever.

Auch habe man freundliche Seiten des Drachenwesens aufzeigen wollen. Schließlich spiele der Drache in vielen Erzählungen die Rolle des „Guten“, etwa in Kinderserien. „Du gibst uns Liebe und Trotz und Gut und Böse“, heißt es im Song. Zudem sei das Stück voller besonderer Anspielungen. Woitge sieht etwa eine Parallele zwischen dem „Tod und Zerstörung bringenden Feuerspeier aus der Luft“ und den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten. „Es ist natürlich sehr schade, dass wir den Song nun nicht vor Ort im Drachenmuseum vorstellen können. Aber es wird sicher dazu kommen. In ihm steckt so viel Herzblut. Das werden wir auch noch auf der Bühne zeigen“, sagt Frontmann und Gitarrist Henning Woitge.

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