Ausbildungsmarkt im Kreis Kleve Zahlreiche Lehrstellen zum Tischler noch unbesetzt

Kleve · Das Tischler-Handwerk der Region ist dringend auf der Suche nach Nachwuchs. Aufgrund der Corona-Pandemie kann in diesem Jahr ein Ausbildungsbeginn auch nach dem 1. August möglich sein.

 Innungsmeister Hans-Josef van Aaken aus Kevelaer.

Innungsmeister Hans-Josef van Aaken aus Kevelaer.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wie in anderen Lehrberufen auch sind im Tischlerhandwerk noch zahlreiche Ausbildungsstellen frei. Starttermin für das Ausbildungsjahr ist der 1. August, doch wer sich jetzt kurzfristig für eine Lehre entscheidet, kann nach Absprache in einigen Betrieben sogar noch nach diesem Datum eine Tischlerausbildung beginnen.

Idealerweise sollten sich Schülerinnen und Schüler mindestens ein Jahr vor ihrem Schulabschluss bewerben. In diesem Jahr hat der coronabedingte Lockdown die Berufswahl und die Suche nach einem Ausbildungsplatz zusätzlich erschwert. Dabei haben laut Arbeitsagentur schon 2019 in NRW knapp 7400 Schulabgänger keine Lehrstelle gefunden, 10.100 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt. Diese Lücken werden in diesem Jahr voraussichtlich noch deutlich größer ausfallen.

Auch im Tischlerhandwerk werden wohl 2020 mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr unbesetzt bleiben, befürchtet Heinz-Josef van Aaken aus Kevelaer, Obermeister der Tischler-Innung des Kreises Kleve. „Viele Berufsmessen und Praktika, die wichtig sind, um unsere Betriebe mit Bewerbern zusammenzubringen, sind in diesem Jahr ausgefallen“, sagt van Aaken.

Im Vergleich zu anderen Branchen habe das Tischlerhandwerk die Krise bisher gut gemeistert, erklärt er: „Die Auftragsbücher waren vor der Krise meist gut gefüllt und jetzt macht sich bemerkbar, dass die Menschen in den vergangenen Monaten viel zu Hause waren. Da haben sich einige entschlossen Fenster auszuwechseln oder andere Modernisierungen beim Tischler in Auftrag zu geben.“

Die Tischlerlehre zählt zu den beliebtesten Handwerksausbildungen. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche haben Tischlerinnen und Tischler nach der Lehre sehr gute Chancen auf eine Stelle: „Viele Betriebe übernehmen ihre Azubis, wenn die Zusammenarbeit gut funktioniert. Außerdem werden Fachkräfte immer gefragter. Wer Tischler wird, hat sehr gute Jobaussichten“, sagt der Obermeister.

Mehr Infos zur Tischlerausbildung gibt es unter www.tischler.nrw/aus-weiterbildung/die-ausbildung/ oder www.born2btischler.de. Tischlereien in der Nähe finden Interessenten über die Betriebssuche unter www.tischler.nrw/fuer-kunden/ihr-tischler-vor-ort.

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