Hochschule Rhein-Waal in Kleve Wirtschaftsweiser beim Ethik-Tag

KLEVE · Der dritte Ethik-Tag der Hochschule Rhein-Waal am Mittwoch, 23. Juni, behandelt Fragen zu Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Den Schlüssel-Vortrag hält der Wirtschaftswissenschaftler Achim Truger.

 Die Hochschule Rhein-Waal lädt für Dienstag, 22. Juni, zum Ethik-Tag. Auf der Tagesordnung stehen Vorträge und Workshops.

Die Hochschule Rhein-Waal lädt für Dienstag, 22. Juni, zum Ethik-Tag. Auf der Tagesordnung stehen Vorträge und Workshops.

Es ist alles drin, was die Gemüter derzeit bewegt: Der dritte Ethik-Tag der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) steht am Mittwoch, 23. Juni, ganz im Zeichen aktueller Ereignisse und stellt die Frage nach „Nachhaltigkeit unter Stress. Frakturen in Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft“.

Klaus Hegemann, der den Tag auch in diesem Jahr organisiert, konnte dazu einen der Wirtschaftsweisen der Bundesrepublik erwärmen: Achim Truger, als Mitglied des Sachverständigenrates berät er nicht nur die Bundesregierung, er trägt jetzt auch beim Ethik-Tag der Hochschule vor. Sein Schlüssel-Thema des Tages kreist um „Corona, Konjunktur und Transformation: Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik.“

Eröffnet wird die digitale Veranstaltung am Mittwoch, 23. Juni, 13 Uhr von HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen, danach folgt gleich um 13.15 Uhr der Vortrag von Achim Truger. Hier wird ein Ausblick auf die Entwicklung der Republik in den kommenden Jahren erwartet, in denen die von allen Parteien so gerne beschworene Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur bundespolitisch auf der Tagesordnung stehen wird.

Jakob Lempp von der HSRW beleuchtet dann auch gleich im Anschluss gegen 14 Uhr die Gegenposition derer, die keine Veränderungen möchten und sich abgrenzen wollen: „Populismus – wie nachhaltig ist er? Woher kommt er? Und was kann man gegen ihn tun?“, fragt Lempp – und versucht Antworten zu geben. Nach einer kurzen Pause geht’s weiter um Bildungsarbeit, um fairen Handel und um die Grenzen der Ressourcen unseres Planeten Erde. Es sind Referenten von unter anderem WWF und Brot für die Welt dabei.

Durch Klimaabkommen, Proteste wie „Fridays for Future“ und das Formulieren von Nachhaltigkeitszielen auf unternehmerischer oder legislativer Ebene könnten die drei Säulen Gesellschaft, Ökonomie und Umwelt in ungeahnte Harmonie geraten, erklärt Hegemann im Faltblatt zu den Ethik-Tagen. Aber das sei nur die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite: „Dem gegenüber stehen altbekannte Faktoren wie Nationalismus, Einschränkungen von Freiheiten in totalitären Systemen und Handelsbarrieren auf der politischen Ebene“, so der Wirtschaftswissenschaftler.

Hinzu komme die Corona-Pandemie, in der aus physischer Distanz soziale Spannungen erwachsen. „Deshalb stellt sich die Frage: Sind Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft in harmonischer Balance oder zerreißen die Partikularinteressen von Gruppen und Nationen das Modell einer friedlich-freiheitlichen modernen Weltgesellschaft?“, fragt Hegemann.

Es sind auch diese Fragen, die die Vorträge anstoßen und diskutieren sollen. Dann werden sie in den Workshops am Nachmittag vertieft. Auch hier steht wieder die Diskussion um die Nachhaltigkeit im Fokus der Workshops. Die starten um 16.30 Uhr, sind aber in der Zahl der Teilnehmer begrenzt. Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion, in der die diversen Beiträge noch einmal zusammengeführt werden, erklärt Hegemann. Die startet um 18.15 Uhr mit den Vortragenden und soll auch Fragen aus dem Publikum beantworten oder diskutieren.

Angesichts der Corona-Pandemie und der Vorlaufzeit wurde die Tagung digital organisiert, so dass jeder, der teilnehmen möchte, nach der obligatorischen Anmeldung einen Link bekommt, mit dem er die Veranstaltung verfolgen kann.

Anmeldung sowohl für die Veranstaltung (unverbindlich) als auch für die Workshops (verbindlich, da die Teilnehmerzahlen begrenzt sind) über das Onlineformular auf https://hsrw.info/ethik2021.

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