Winterlesung im Klever Museum Reisen durch Raum und Zeit im Kurhaus

Kleve · Das Klever Museum lädt ein, die Terra Incognita, die unbekannte Welt zu entdecken. Beginn ist am Donnerstag dieser Woche.

 Von Alexander dem Großen erzählt der Pfaffe Lambrecht. In die Welt der Antike aus Sicht des Mittelalters entführt Anne Kunde am 16. Januar im Kurhaus.

Von Alexander dem Großen erzählt der Pfaffe Lambrecht. In die Welt der Antike aus Sicht des Mittelalters entführt Anne Kunde am 16. Januar im Kurhaus.

Foto: dpa / Erich Lessing

Das Museum Kurhaus Kleve lädt zur klimaneutralen Weltreise ein. Es geht nach Indien, in den nahen Osten, man ist auf den Spuren des berühmten Entdeckers James Cook. „Es wird eine Kopfreise, wir imaginieren geistige Welten und erleben sozusagen auf der Couch die tollsten Abenteuer“, sagt Harald Kunde, Direktor des Museums.

Er sitzt gerade über der illustrierten Prachtausgabe von Georg Forster (1754-1794) und sucht aus den 600 Seiten die schönsten Stellen für die erste Lesung heraus. Sein Vortrag ist Teil der fünfteiligen „Winterlesung“, die am Donnerstag, 9. Januar, 15.30 Uhr startet und mit Georg Forster beginnt.

Forster brach als Jugendlicher im Alter von 17 Jahren mit dem berühmten James Cook in die Welt auf, um mit 20 Jahren als Gelehrter zurückzukehren. Er war Mitglied der Räterepublik in Mainz, starb aber früh an einer Lungenentzündung. Ein Kunstwerk aus der ständigen Sammlung des Museums von Lothar Baumgarten erzählt von dem Forscher.

Eigentlich stellt uns der Pfaffe Lambrecht den Perser-König Darius als feige Socke vor, der den Kampf meidet und all das nicht tut, was man eben von einem aufrechten mittelalterlichen Recken erwarten würde. Ganz anders als der strahlende Alexander der Große: Das Alexanderlied des Pfaffen Lambrecht erzählt von der wundersamen Reise Alexanders in unbekannte Welten voller Überraschungen und Mythen, die sich der Mensch im ausgehenden 12. Jahrhundert so in der Ferne ausdachte. Er sieht den Helden Alexander in die Tiefen des Ozeans abtauchen, Schlachten schlagen. Am Rande erklärt er auch noch die Tugenden, die ein Held im Mittelalter haben sollte, erzählt von Barmherzigkeit, Milde und Heldentum.

Die Historikerin Anne Kunde wird aus diesem frühen Roman in deutscher Sprache nach französischem Vorbild berichten, ihren Vortrag mit den Inkunabeln der Buchkunst anreichern, die für den mittelalterlichen Leser das Ganze noch bunter machten. Anne Kunde entführt am Donnerstag, 16. Januar, 15.30 Uhr in die Welt Alexanders des Großen aus dem Blick des Mittelalters.

Hubert Wanders vom Freundeskreis folgt der Historikerin mit einer Reise im Wohnmobil. Das hatte nämlich Jules Vernes schon im 19. Jahrhundert „erfunden“ – als dampfgetriebener stählerner Elefant mit zwei Mobilhäusern im Schlepp auf Abenteuersuche durch Nordindien. Er liest am 23. Januar, 15.30 Uhr aus Jules Vernes „Dampfhaus“.

Vierte und fünfte im Bunde der „Vorleser“ sind Valentina Vlasic und Susanne Figner vom Kurhaus, die noch auf der Suche nach ihren Themen sind.

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