Gewässerschutz Weiter hohe Nitratwerte im Kreis

Kranenburg · Der VSR-Gewässerschutz maß Spitzenwerte in Kranenburg und Bedburg-Hau. Er fordert, dass der Bauernverband die Betriebe bei der Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft unterstützt.

 Ein Bauer beim Ausbringen von Gülle auf ein Feld.

Ein Bauer beim Ausbringen von Gülle auf ein Feld.

(mgr) Der VSR-Gewässerschutz meldet in einer Erklärung eine sehr hohe Nitratbelastung im Grundwasser in Kranenburg: Man habe, so der Verein, leider wieder vielen Bürgern mitteilen müssen, dass ihr Brunnenwasser zu viel Nitrat enthält. Viele Menschen seien in der Hoffnung gekommen, nicht von den Nitratbelastungen betroffen zu sein. Aber: Jeder vierte Brunnenbesitzer wurde enttäuscht und musste vom VSR-Gewässerschutz erfahren, dass der Grenzwert der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter in seinem Brunnen überschritten ist. „Insgesamt wurde das Wasser von 38 privat genutzten Brunnen aus dem Raum KranenburgKleveBedburg-Hau analysiert“, so der VSR.

Den höchsten Nitratwert haben die Umweltschützer mit 152 Milligramm pro Liter (mg/l) in Nütterden festgestellt. Weitere stark belastete Brunnen fanden die Umweltschützer in Frasselt mit 78 mg/l, in Hasselt mit 94 mg/l und in Schneppenbaum mit 119 mg/l. „Ein Grund für die hohen Belastungen ist die Zunahme der intensiven Landwirtschaft“, so der VSR-Gewässerschutz, der mehr ökologische Landwirtschaft fordert. Doch leider finde man Bio-Produkte viel zu selten aus regionalem Anbau. Dabei trage die ökologische Landwirtschaft nachweislich zur Verringerung der Nitratbelastung bei und verbessert die Qualität des Grundwassers deutlich. Der VSR-Gewässerschutz fordert, dass der Bauernverband die Betriebe bei der Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft unterstützt und so zu einer gewässerschonenden Bewirtschaftung der Ackerflächen beiträgt.Der VSR-Gewässerschutz beruft sich mit seinen Forderungen auf die Reaktionen der Brunnenbesitzer: Ihnen sei durch ihr eigenes Ergebnis klar geworden, wie stark das Grundwasser in ihrer Region bereits belastet ist und möchten eine Änderung, so der VSR.

Auf einer interaktiven Nitratkarte veranschaulicht der VSR-Gewässerschutz wie stark die Nitratbelastung im Kreis Kleve mit anderen Regionen in Deutschland im Vergleich ausfällt: www.vsr-gewässerschutz.de/nitratbelastung. Die zeigt, dass 40 bis 50 Prozent der Brunnen die Nitrat-Grenzwerte überschreiten. Schlechter als der Kreis Kleve sind in Nordrhein-Westfalen nur der Kreis Viersen und der Kreis Heinsberg.

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