Die Zeit nach Corona Hoffnung am Horizont

Kreis Kleve · Ostern ist das Fest der Auferstehung, der Erlösung, ein Fest der Familie, aber auch der Gemeinde abends beim Entzünden der vielen kleinen Kerzen und der Leuchter in der Stiftskirche zum Beispiel. Es ist ein Fest, das auch nach vorne schaut, auf eine bessere Zeit nach Fasten und Karwoche. Und ganz aktuell auf eine Zeit nach Corona: Also fragten wir fünf Menschen aus dem Klever Land, was sie tun würden, wenn jetzt Corona vorbei wäre.

Corona-Krise: Das würden fünf Menschen aus dem Klever Land derzeit lieber tun
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Das würden Menschen aus Kleve nach der Corona-Krise tun

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Foto: Evers, Gottfried (eve)

Corona hat das Leben verändert. Grundlegend. Britta Schulz (61), die Bürgermeisterin von Kalkar, bringt das treffend auf den Punkt. „Wir haben jetzt vier Wochen die Corona-Krise, ich hätte mir nie vorstellen können, dass man solche gravierenden Veränderungen in so kurzer Zeit dermaßen verinnerlicht. Das ist richtig krass“, sagt die Bürgermeisterin. Man halte jetzt automatisch Abstand, wenn man jemand treffe, man geht nicht raus. Und ist auch während der Arbeit vereinzelt.

Schulz sitzt im Ratshaus der Stadt Kalkar und ist meist alleine, wenn sie auf den Markt schaut, gehen dort auch nur einzelnen Menschen über das historische Pflaster inmitten der mittelalterlichen Stufengiebelhäuser und wo sich sonst gerade jetzt bei schönem Wetter die Menschentrauben ums beste Eis drängeln, herrscht einfach nur Leere. Es sei an der Zeit, dass das irgendwann vorbei ist, sinniert Schulz. Und wenn’s vorbei, werde sie auch einfach nur aus dem Fenster gucken und genießen, dass dort draußen wieder reges Treiben herrscht, werde sie keine Mails im Computer checken, sondern nur den Blick hinaus genießen. Und feiern, mit ganz vielen Menschen - da hat Schulz viele Ideen, wenn sie an die Zeit nach Corona denkt: Das fängt bei der Familienfeier an und hört nach einem Einkaufsbummel abends in der vollen Kneipe auf.

Elena Janßen (18), Schülerin und Sprecherin der Jungen Grünen kann der Krise sogar eine positive Seite abgewinnen: Sie muss jetzt sowieso fürs Abitur pauken, das sie, wenn alles gut geht, im Mai am Berufskolleg Kleve, das ja derzeit auch in Bedburg-Hau ist, ablegen wird. Sie kämpft sich gerade durch die Kurvendiskussion und die Funktionen. „Dazu habe ich Ruhe“, meint sie. Aber sonst sei die soziale Distanz, die jetzt so gefordert sei, nicht ihr Ding. Die Freunde fehlen ihr, der enge Kontakt, das Zusammensein. Das werde sie sofort ändern, mit einer Radtour, mit einem Picknick, einem Bummel durch Nimwegen und einem dicken Eis mit Freunden.

An seine Familie und an seine Freunde denkt auch der Klever Kulturmanager Bruno Schmitz (74) zuerst, wenn er an die Zeit nach Corona denkt. Dann kann er nämlich ohne Not seinen 100-jährigen Vater und seine 95-jährige Mutter in den Arm nehmen, kann mit ihnen feiern, mit ihnen, seiner Tochter, seiner Freundin und allen Freunden. „Ich seh’ uns wie in einem französischen Fim draußen auf dem höchsten Punkt Kleves an einem langen Tisch sitzen und tafeln, jeder bringt was mit und ich hab meine Gitarre dabei und wir singen von Bots ,Was wollen wir trinken, sieben Tage lang’ und freuen uns besonders über die Zeile: Roll das Fass mal rein, wir trinken zusammen und nicht allein“.

Leander Derksen sitzt zuhause in Kleve und lernt. Für sein Studium. Der Medizinstudent ist im zweiten Semester und hat jetzt Biochemie zwischen. Sonst spielt der 19-Jährige in der A-Jugend des 1. FC Kleve. Er hält sich mit Läufen und ein bisschen Balltraining im Garten fit. Wenn es endlich wieder rausgehen sollte, dann auf den Platz. Kicken, mit den Freunden, im Team.

Charlotte Bückers aus Nierswalde ist gerade mal sieben Jahre. Eigentlich ginge sie zur Schule, doch die fällt ja auch seit Wochen aus. Zum Ballett kann sie auch nicht gehen und Blockflöte muss sie allein spielen. Oder mit Mama. Aber wenn Corona vorbei ist, freut sich Charlotte auf die Schule. Auf die Schule, wo ihre Freunde sind, auf ihre Hobbys.

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