Kleve Der Tatverdächtige in Hochauflösung

Kleve · Immer häufiger kann die Polizei bei der Suche nach Tatverdächtigen auf die Hilfe von Videokameras zurückgreifen – auch für die Öffentlichkeitsfahndung. Die rechtlichen Hürden dafür sind hoch. Private Nachfrage nach Kameras steigt.

 Videokameras: Für die einen Kennzeichen eines Überwachungsstaates, für die anderen erfolgreiches Hilfsmittel zur Verbrechensaufklärung.

Videokameras: Für die einen Kennzeichen eines Überwachungsstaates, für die anderen erfolgreiches Hilfsmittel zur Verbrechensaufklärung.

Foto: dpa/Arno Burgi

Es ist ein bemerkenswerter Fall. Ein junger Mann spaziert am 9. April in die Kardiologie im Klever Krankenhaus. Um 0.20 Uhr schleicht er in das Krankenzimmer einer Patientin und entwendet seelenruhig ein Handy. Nun, knapp zwei Monate später, setzt die Klever Polizei zu einer Öffentlichkeitsfahndung an. Der Grund: Der Flurbereich der Station ist kameraüberwacht, sodass der Tatverdächtige gefilmt wurde. Der Mann ist hochauflösend zu erkennen, die Ordnungsmacht gibt sich optimistisch, ihn zu schnappen: „Wir gehen von einem örtlichen Täter aus. Für reisende Täter ist es eher ungewöhnlich, unbemerkt in ein Krankenhaus zu schleichen“, sagt Michael Ermers, Sprecher der Polizei Kleve. In sozialen Netzwerken ging der Aufruf viral.