Kleve Ursache für Stromausfall in der Justizvollzugsanstalt behoben

Kleve · Magnet im Notstromaggregat war defekt. Panne trat "außerplanmäßig" auf , so das Bau- und Liegenschaftsbetrieb.. Defekte könnten jederzeit auftreten.

 Blick in die Justizvollzugsanstalt in Kleve.

Blick in die Justizvollzugsanstalt in Kleve.

Foto: Gottfried Evers

"Sehr gefährlich" hatte der Leiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Kleve, Klaus-Dieter Schweinhagen, die Situation genannt, die nach einem Stromausfall in der Klever Oberstadt in dem Gefängnis am 3. November nach Einbruch der Dunkelheit gegen 19.45 Uhr entstanden war. Damals war das Notstromaggregat in der Haftanstalt nicht angesprungen. Etwa 30 Minuten lang herrschte in der JVA Dunkelheit. 30 bis 40 Häftlinge, die sich zu diesem Zeitpunkt außerhalb ihrer Zellen im "Freizeitbereich" der Anstalt befanden, mussten die JVA-Angestellten im Licht von Taschenlampen in ihre Zellen zurückbringen. Jeder könne sich vorstellen, was alles hätte passieren können, während die Mitarbeiter des Gefängnisses in ihrer einen Hand eine Taschenlampe haltend mit der anderen die Zellen aufgeschlossen hätten, meinte Klaus-Dieter Schweinhagen damals. Zum Glück kam es zu keinen gewalttätigen Übergriffen auf das Personal der Haftanstalt. Dennoch hatte die Aufklärung der Panne Anfang November für den Klever JVA-Leiter höchste Priorität.

Inzwischen hat ein Fachbetrieb, den der für die JVA zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW beauftragt hatte, den Defekt gefunden und behoben, der zu dem Nichtanspringen des Notstromaggregates geführt hat. "Der mit der Wartung des Geräts beauftragte Fachbetrieb hat bei einer Überprüfung unmittelbar nach dem Vorfall festgestellt, dass ein die Freigabe des Dieselmotors regelnder Elektromagnet nicht ordnungsgemäß funktioniert hat. Dieser Fehler war bei den vorangegangenen Probeläufen, bei denen das Aggregat beanstandungsfrei funktioniert hatte, nicht aufgetreten. Der Defekt wurde unverzüglich behoben. Bei anschließenden Testläufen funktionierte das Aggregat einwandfrei", teilte eine Sprecherin des BLB mit. Auf die Frage, warum der Magnet nicht funktionierte, antwortete die BLB-Sprecherin: "Der Defekt ist außerplanmäßig aufgetreten. Trotz regelmäßiger Überprüfungen können Defekte zu jeder Zeit auftreten - das kann leider immer mal passieren, ohne dass man das verstehen oder nachvollziehen kann, warum und weshalb etwas plötzlich nicht mehr funktionstüchtig ist." Den Fachbetrieb, der die Reparatur ausführte und wohl auch die Ursache des Magnet-Ausfalls erklären könnte, wollte die Sprecherin der Behörde nicht nennen.

Der Klever JVA-Leiter Klaus-Dieter Schweinhagen ist nach der Reparatur erstmal "beruhigt". Allerdings gibt er zu bedenken, dass die Notversorgung mit Strom auch bei den Testläufen vor dem Stromausfall stets einwandfrei funktioniert habe. Was geschehe, wenn wieder einmal die Stromversorgung in der Klever Oberstadt ausfalle, könne er nun nur abwarten.

(dido)
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