Disput über Stadtbad Streit über „Bürgerbefragung“

Kleve · In einem offenen Brief attackiert Martin Fingerhut Jörg Cosar (CDU). Der kontert.

 Was entsteht an der Stadtbadstraße? Ein Streit zwischen Martin Fingerhut und Jörg Cosar.

Was entsteht an der Stadtbadstraße? Ein Streit zwischen Martin Fingerhut und Jörg Cosar.

Foto: Matthias Grass

Das alte Hallenbad wird abgerissen. Für den Bereich soll ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Nachdem die Stadt einen Entwurf mit Zehnfamilienhäusern gemacht hatte, regte sich erheblicher Widerstand. Die Politik kassierte den Plan ein, er wurde in den Ausschuss für Kultur- und Stadtgestaltung verwiesen. Die Freie Szene verteilt zudem im Hallenbad der Stadtwerke Zettel als eine Art „Bürgerbefragung“. Dazu fragte Jörg Cosar, Vorsitzender des Kulturausschusses im Hauptausschuss, ob zu diesem Zeitpunkt eine Befragung erwünscht sei. Martin Fingerhut, einst Sprecher der Denkpause, schrieb dazu an Cosar einen Offenen Brief. Er betont, dass genau das erwünscht sei. „Viele im Klever Rat mag es erstaunen, aber es gibt tatsächlich Menschen – sogar im Rat –, die sich für das interessieren, was die Klever wünschen! Es geht nicht um die Errichtung eines Kulturzentrums – auf dem Bogen werden hingegen eine Reihe „Wünsche zur freien Auswahl angeboten“. Der Bogen informiere über eine 10er Mietskaserne, über Gebäude mit vier Etagen und über 14 Meter hohe Häuser. „Der Bogen regt die Bürger an, ihre Wünsche deutlich auszudrücken. Ob Häuschen, Mietskaserne, Hochhaus, grüner Park oder sonst etwas“, so Fingerhut. „Warum soll der Klever Rat nicht erfahren, was die Bürger wünschen, bevor der Rat etwas anderes festnagelt?“

Darauf konterte Cosar ebenfalls in einem offenen Brief, dass er und viele andere im Rat keine 10er Mietkasernen, Gebäude mit vier Etagen und über 14 Meter hohe Häuser möchten. „Ich wehre mich gegen den Befragungsbogen, weil er suggeriert, dass die Politik das möchte. Haben Sie sich mal überlegt, warum der Bebauungsplan von der Tagungsordnung genommen worden ist und zunächst im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung diskutiert wird? Daher finde ich es unfair zu unterstellen, dass wir dieses hinnehmen.“ Die Politik müsse die Zeit für die Diskussion über das sensible Stadtgebiet haben dürfen.

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