Realschule Kleve Karl-Kisters bleibt weiter dreizügig

Kleve-Kellen · Die Front der Realschulgegner bröckelt: Nur knapp scheiterte die CDU mit ihrem Antrag für eine vierte Eingangsklasse für die beliebte Klever Schule. Northing stimmte dagegen.

 Die Karl-Kisters-Realschule ist beleibt bei Schülern und Eltern - aber nicht in der Politik.

Die Karl-Kisters-Realschule ist beleibt bei Schülern und Eltern - aber nicht in der Politik.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Diskussion im Klever Rat um die vierte Eingangsklasse für die Karl-Kisters-Realschule hat inzwischen Tradition. Denn während die Schule bei Schülern und Eltern sehr beliebt ist – was die jährlichen Abmeldezahlen immer wieder bestätigen – fehlt ihr in der Mehrheit der Politik von SPD, Offenen Klevern und großen Teilen der Fraktion der Grünen der Rückhalt. CDU und FDP hingegen bleiben beharrlich auf ihrem Weg für die Karl-Kisters-Realschule, die sich seit ihrer Gründung ein großes Renommee erarbeitet hat. Entsprechend wurde der Antrag der CDU-Fraktion, der Realschule grundsätzlich eine vierte Eingangsklasse einzuräumen, wieder heftig diskutiert.

„Unser Antrag ist schlüssig begründet. Es kann nicht sein, dass die Realschule klein gehalten werden soll, um andere Schulformen zu schützen. Das schadet nicht nur der Realschule, sondern letztlich auch den Gesamtschulen, die sich selber viel besser positionieren können“, sagte Jörg Cosar (CDU). Kleve wachse derzeit weiter und man werde schon sehr bald 22 Eingangsklassen brauchen. „Das ist eine mehr, als die 21 von uns beschlossenen Züge für die Klever Schulen. Da wäre es doch mehr als logisch, diese weitere Klasse der Realschule zuzugestehen, die ja schon jetzt die entsprechenden Anmeldezahlen hat“, argumentierte Cosar. Jetzt zwinge man Eltern und Kinder in große Klassen oder in auswärtige Schulen nach Kalkar oder Kranenburg, so der CDU-Politiker. Sein Fraktionskollege Udo Jansen mahnte, nicht aus ideologischen Gründen der Realschule die vierte Klasse zu verwehren – daran sei schon die letzte rot-grüne Landesregierung gescheitert. Er könne auch nicht nachvollziehen, dass Kinder, die feststellen, dass sie am Gymnasium oder an der Realschule falsch aufgehoben seien, nicht auf die Gesamtschule wechseln sollen, reagierte Jansen auf die Argumente von Michael Bay (Grüne), dass die Realschule in Ermangelung eines Hauptschulzuges Kinder wieder zur Gesamtschule schicken müsse. Realschulleiter Hubert Wanders bestätigte im Gespräch nach der Sitzung, dass auch seine Realschüler einen Hauptschulabschluss machen können. SPD-Fraktionschefin Petra Tekath sprach sich gegen eine vierte Eingangsklasse für die Realschule aus, Daniel Rütter, FDP-Chef, fände sie hingegen sehr positiv.

Die von Cosar beantragte namentliche Abstimmung ging 22 zu 22 Stimmen aus – von den Grünen hatte Wiltrud Schnütgen für die Realschule gestimmt, Bürgermeisterin Sonja Northing dagegen. Bei Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt.

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