Kampf um mehr Gehalt Streikende Post-Mitarbeiter müssen Werksgelände in Kleve verlassen
Kleve · Ein Drittel der Post-Mitarbeiter in Kleve hat am Freitag die Arbeit niedergelegt. Rund zehn Prozent der Sendungen sollen nicht ankommen. Am Morgen wurden die Streikenden des Geländes an der Kalkarer Straße verwiesen.
Der Tarifstreit bei der Deutschen Post ist auch in Kleve angekommen. Am Freitagmorgen gingen Mitarbeiter in den Warnstreik. Etwa ein Drittel der Beschäftigten habe die Arbeit niederlegt, wie das Unternehmen mitteilte. Rund zehn Prozent der Sendungen dürften damit in Kleve nicht zugestellt werden.
Die Streikenden hatten sich zunächst auf dem Werksgelände an der Kalkarer Straße versammelt, wurden dann aber von der Post des Platzes verwiesen. Dies sei geschehen, um die Sicherheit der Kollegen zu gewährleisten, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion. Schließlich seien dort auch Fahrzeuge im Einsatz. Daraufhin sind die Streikenden erst vor das Gelände und dann kurzerhand in die Klever Innenstadt gezogen.
Die Deutsche Post hält den derzeitigen Warnstreik der Mitarbeiter für „überzogen“, wie die Sprecherin mitteilte. Schließlich habe man angekündigt, in der am 8. Februar beginnenden dritten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen. Um den Druck im Tarifstreit zu erhöhen, hatte die Gewerkschaft Verdi am Freitag in Nordrhein-Westfalen erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wieder sollen Zusteller in regionalen Bereichen sowie Beschäftigte in einigen Brief- und Paketzentren ihre Arbeit niederlegen. „Die Streiks in diesem Umfang sind notwendig und gerechtfertigt, da die Arbeitgeberseite auch in den zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorlegt hat“, sagte Thomas Großstück von Verdi NRW.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten Tausende Briefträger, Paketboten und andere Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Arbeitnehmerseite verlangt unter anderem 15 Prozent mehr Lohn für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Der Deutschen Post ist das viel zu viel, sie hält diese Forderung für nicht erfüllbar. Der Warnstreik soll am Samstag fortgesetzt werden – auch in Kleve.