Stadtwerke Kleve Eine Million Liter für dürstende Bäume

Kleve · Die Stadtwerke Kleve spenden Wasser an die Gemeinden. Auch nur ein Zehn-Liter-Eimer am Tag hilft, appeliert USK-Chef Koppetsch außerdem an Bürger. Wer einen Außenzähler hat, muss fürs Bewässern keine Kanalgebühren zahlen.

 Die Feuerwehr Kleve wässert die Linden an der Lindenallee in Kleve.

Die Feuerwehr Kleve wässert die Linden an der Lindenallee in Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Stadtwerke Kleve spenden für die Not der Pflanzen: Weil auch in den kommenden Wochen nicht mit einer Regenlage am Niederrhein zu rechnen ist, bekommen alle Städte und Gemeinden, die das kostbare Nass aus Kleve beziehen, eine Million Liter Wasser als Spende. „Wasser ist für Pflanzen, Tiere und Menschen lebensnotwendig. Das Klever Stadtgrün bildet da keine Ausnahme und da kein Regen in Sicht ist, müssen wir helfen“, so Rolf Hoffmann, Geschäftsführer des Klever Wasser- und Energieversorgers.

Tatsächlich nagt die Dürreperiode weiterhin an den Bäumen, Blumenampeln, Beeten und Wildblumenflächen. Ausgelaugtes Gelb hat das Straßengrün im Klever Land abgelöst, Bäume werfen Blätter ab. Jetzt ist das Wasser lebensnotwendig für die Bäume. Die extrem gesteigerten Verbäuche treiben aber die Kosten in den Kommunen, Städten und Gemeinden in die Höhe. Die können jetzt nach der Spende von Hoffmann jeweils eine Million Liter am Ende des Jahres von der Rechnung abziehen.

„Wir wollen das ganz einfach und unbürokratisch handhaben“, verspricht Hoffmann. Er sehe, wie sich Bürger organisieren, um den geplagten Bäumen vor der Tür Wasser zu spenden, wie die Umweltbetriebe in Kleve und die Bauhöfe in den Gemeinden, wie die Feuerwehren sich engagieren. „Die Bäume sind weiterhin auf das sehr gut funktionierende Teamwork von USK, Feuerwehr und Bürgerschaft angewiesen – und dann sind wir auch dabei“, sagt Hoffmann.

In Kleve sind die Umweltbetriebe der Stadt (USK) mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr ständig im Einsatz. „Wir koordinieren das unbürokratisch, sprechen mit den Löschzügen ab, welche Allee Wasser braucht – und dann fahren die abends los“, sagt Karsten Koppetsch, Geschäftsführer der USK, und lobt die gute Zusammenarbeit mit den Löschzügen im Stadtgebiet. Die Wehr habe den Vorteil der großen Tankfahrzeuge, die genügend Wasser mitführen und so die Bäume richtig wässern können. Das sei bei den 16.000 Straßenbäumen in Kleve, um die sich die USK kümmern muss, eine enorme Hilfe.

„Jeder Zehn-Liter-Eimer, den der Anwohner seinem Straßenbaum am Tag spendet, hilft“, sagt Koppetsch. Der USK-Chef bestätigt, dass Bürger, die einen Außenwasserzähler angebracht haben, für die vielen Liter, die in den Garten fließen, keine Kanalgebühr bezahlen müssen. „Dieser zusätzliche Zähler kostet fünf Euro im Jahr Verwaltungsgebühr, die sich aber bezahlt machen können“, sagt er. Die registrierten Zähler werden Ende des Jahres abgelesen, so dass nur für das im Haus verbrauchte Wasser Kanalgebühren bezahlt werden müssen.

„Ich bin begeistert von der Aktion der Stadtwerke und freue mich mit den Kollegen des Bauhofes“, sagt Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen. Wie Koppetsch appelliert auch Driessen an die Bürger, bei der Bewässerung vor der Haustüre mitzuhelfen: „Geben Sie den Bäumen ab und zu Wasser, wenn Sie sowieso den Vorgarten gießen.“

In Goch tröstet Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch, die Bürger, dass man die aktuell benötigten Mengen an Wasser problemlos liefern könne. „Die zurzeit geförderte Menge liegt natürlich weit über den Vorjahreswerten. In den Spitzenzeiten erreichen wir Netzeinspeisungen von 580 Kubikmeter in der Stunde“, erklärt Marks. Am Montag, 30. Juli, sei in Goch die bisher größte Wasserabgabe 2018 gemessen worden. In den beiden Wasserwerken wurden über 9000 Kubikmeter gefördert. Das sind 24 Prozent mehr als das Maximum 2017.

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