Bei sexuellem Missbrauch Klever SPD fordert bessere Spurensicherung im Krankenhaus

Kleve · Die Möglichkeit einer vertraulichen und verfahrensunabhängigen Spurensicherung soll schnellstmöglich im Klever und Emmericher Krankenhaus etabliert werden. Das ist im Kreis Kleve noch nicht der Fall.

Das Krankenhaus in Kleve.

Das Krankenhaus in Kleve.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Klever SPD will den richtigen Umgang mit den Opfern von sexueller Gewalt politisch mehr Nachdruck verschaffen. Die Sozialdemokraten fordern eine Lösung dafür, dass in den Kreis Klever Krankenhäusern als Kooperationspartner die Anonyme Spurensicherung eingeführt wird. Statistisch bewiesen werden jährlich mehr als 100.000 Frauen Opfer von sexualisierter Gewalt in Deutschland, wie Christin Becker von der SPD erklärt.

„Frauen und Mädchen, die akut Opfer einer sexuellen Straftat geworden sind, haben Anrecht auf eine umfassende medizinische und psychosoziale Versorgung und vertrauliche Beweissicherung, unabhängig von einer vorangegangenen Strafanzeige. Während in Nachbarkreisen wie Wesel bereits Krankenhäuser als Anlaufstelle für die Anonyme Spurensicherung etabliert sind, bietet kein Krankenhaus im Kreis Kleve dies als Kooperationspartner an“, sagt Becker.

Deshalb fordern die Sozialdemokraten: Die Möglichkeit einer vertraulichen und verfahrensunabhängigen Spurensicherung sollte schnellstmöglich im Klever und Emmericher Krankenhaus etabliert werden. „Bisherige Initiativen und Arbeitsgruppen wie zum Beispiel die Fachgruppe Kreis Kleve ,Sexualisierte Gewalt an Frauen‘ zur Verbesserung der medizinischen, psychosozialen und rechtlichen Situation Betroffener von Gewalt in engen sozialen Beziehungen hat in den vergangenen Jahren bereits intensive Vorarbeit geleistet. Dennoch ist die Umsetzung bisher nicht erfolgt. Hier braucht es nun den politischen Nachdruck und Willen der Umsetzung,“ sagt Christin Becker.

Durch den einstimmigen Beschluss des Ortsvereins der SPD Kleve wird die Aufforderung nun an die Kreis Klever Sozialdemokraten adressiert. Damit soll das Thema auch auf die Kreisebene gehoben werden.

(RP)
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