Rauschendes Fest in der Stadthalle Kleve feiert endlich wieder große Prinzenproklamation

Kleve · Darauf hat Kleve drei Jahre lang gewartet: Eine glanzvolle Prinzenproklamation in der ausverkauften Stadthalle. Schildbürger-Präsidentin Petra Rinke stellte die neue Tollität in schönstem Platt vor.

So war die Prinzenkür in der Klever Stadthalle
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Foto: Markus van Offern (mvo)

Darauf musste Kleve drei Jahre lang warten: Es war am Samstag in jeder Beziehung eine glanzvolle Prinzenproklamation in der ausverkauften Stadthalle. Weit über 600 Narren kamen zur vierstündigen Kür des Klever Rosenmontagskomitees (KRK), das ein vielfältiges Programm präsentierte. Und im Mittelpunkt strahlte natürlich Kleves neue Tollität: Prinz Jürgen „der Glanzvolle“.

Der Vorsitzende der Schildbürger durfte aber auch stolz auf seinen Verein sein, der zahlreiche Darbietungen mitgebracht hatte. Allen voran Petra Rinke. Die schillernde Schildbürger-Präsidentin stellte den Narrenfürst in schönstem Klever Platt vor. „Du bist nicht in Kleve groß geworden“, stichelte sie über Jürgen, der zwar nicht über Gardemaß verfügt, aber in der Oberstadt als achtes und jüngstes Kind geboren wurde. Seine Eltern: Maria und Josef, fast wie in der Weihnachtsgeschichte. Fußball hat er schon als Kind und Jugendlicher bei den „Roten“ (VfB 03 Kleve) gespielt. Beruflich ist er seit 40 Jahren Glas- und Gebäudereiniger. „Er sorgt für den Durchblick“, stellte Petra Rinke augenzwinkernd fest und ergänzte: „Er hat ein großes Herz für den Klever Karneval. Er ist ein Kümmerer, wenn man ihn braucht.“

Bevor „der Glanzvolle“ endgültig in den siebten Karnevalshimmel einziehen durfte, verabschiedete sich sein Vorgänger Marc (Mülders) „der Steuernde“ von seinen närrischen Untertanen. Stehende Ovationen waren Lohn für eine gelungene Session 2019/20, die wegen Corona erst jetzt endete.

Dann gab es eine doppelte Premiere: Bürgermeister Wolfgang Gebing proklamierte erstmals einen Klever Prinzen und Jürgen Kalkes nahm als Jürgen „der Glanzvolle“ die Prinzenkette entgegen. Perfekt war die feierliche Inthronisation, als der künftige Ex-Prinz Marc seinem Nachfolger das Prinzenzepter überreichte. „Ich platze vor Stolz. Schon beim Einzug hatte ich Gänsehaut“, sagte die neue Tollität. Er hatte gleich die Lacher auf seiner Seite, als er Verwaltungschef Gebing den ersten Orden umhing und meinte: „Ich werde nur einmal Prinz, du wirst nur einmal Bürgermeister!“ Der dreifache Vater und Opa, seit 36 Jahren mit Gattin Angelika verheiratet, setzt sich für einen Karneval ohne Superlative ein: „Es muss nicht immer darum gehen, nur größer und besser zu sein. Die Freude steht an erster Stelle!“ Mit auf die Reise bis Aschermittwoch nimmt Jürgen 13 Gardisten, seine Prinzenliedsängerin Linda Geurtz, die Tanzgarde Kolibris und die Musikfreunde PriGa 03 Kleve.

Was in der gesamten Truppe steckt, bekam die Narrenschar beim Prinzenprogramm mit: Ein Gardetanz der 15 Kolibris von Trainerin Kimberly Kalkes, Prinzenlied, Gardelied und Heimatlied (getextet von Sängerin Linda Geurtz und Petra Rinke) und ein Männertanz gemeinsam mit den Kolibris. Das anschließende Showprogramm konnte sich ebenfalls sehen lassen. Die traditionelle Funken-Garde Erkelenz Blau-Weiß der EKG 1832, die älteste Garde am Niederrhein, stand mit großem Ensemble nach 1001 Tagen erstmals wieder auf einer Karnevalsbühne. Ob Solo-Tanzmariechen, weibliches Tanzkorps, gemischtes Tanzkorps oder der Musikzug 1. Reitercorps Gerichhausen: es gab am Ende stehende Ovationen. Die Familie Hempel (Fabian Hendricks von den Brejpott-Quakern und Kathrin van der Louw) gab  mit Klever Platz einen Blick auf ihr Wohnzimmer frei. Gleich zwei Solo-Tanzmariechen der Schildbürger überzeugten: Ronja Hendricks und Melina Krone. Annemie Krawtschak war auf der Bühne der Stadthalle auf Männersuche. „Taxi“ hieß es für die 20 Eclipse-Tänzerinnen der Schildbürger. Als dann zum Finale die neun Musiker von „Kamelle Kapelle“ ihr Karnevals-Medley aufspielten, waren die Jecken gemeinsam mit KRK-Präsident Frank Konen einig: ein glänzender Auftakt der Session 2022/23!

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