Rosenmontagszug in Kleve Regen? Was hier sprüht ist nur gute Laune !

Kleve · Dem Regen zum Trotz: Der Rosenmontagszug in Kleve war bunt, laut und jeck. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und zeigen die besten Fotos.

Rosenmontag 2020 in Kleve: Jecke feiern Karneval
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Jecken in Kleve feiern Rosenmontag 2020

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Foto: Markus van Offern (mvo)

Wie groß war der Zug? Insgesamt zogen mehr als 60 Wagen und Fußgruppen durch Kleve. Es regnete unaufhörlich, beeindruckt zeigte sich die Narrenschar davon allerdings nicht. Tausende Besucher feierten die Karnevalisten auf den Straßen der Kreisstadt. Noch größer wurde der Zug ob des Zuwachses aus Bedburg-Hau. Prinzessin Lorè-Dana I., deren Zug am Tulpensonntag ausgefallen war, beteiligte sich mit ihrem Tross am Klever Volksfest.

Wo startete der Zug, wo endete er, wie lange hat er gedauert? Der knapp zweistündige Zug begann um 12.11 Uhr an der Emmericher Straße in Kellen und zog durch die Innenstadt gen Hoffmannallee. Einzig an der Herzogstraße, im Epizentrum der Feierlichkeiten, mussten Karnevalisten auf Kamelle-Nachschub warten. Dort riss der Rosenmontagszug immer wieder Lücken, zu groß war der Andrang der Jecken.

Welcher Wagen war in diesem Jahr besonders schön? Außerordentlich kreativ setzten sich die Brejpott-Quaker in Szene. Sie nahmen den im Juni vergangenen Jahres ausgerufenen Klimanotstand auf die Schippe. Im 70. Jahr ihres Bestehens illustrierten sie auf dem Wagen den Frosch („Kekker“) auf einem Schlauchboot. Der Clou: Der Brejpott, auf dem die Quaker-Gallionsfigur unterwegs ist, ist trocken — dem Klimawandel und einem besonderen Gefühl für Humor sei Dank.

Was war die schönste Fußgruppe? Auffällig schön war der Auftritt der Kolping-Familie inklusive Wagen und Fußgruppe. Sie ließen in Folge des fremdenfeindlichen Anschlags von Hanau mit den Buttons „Kein Platz für Hass“ und „Mutig gegen Rechts“ aufhorchen. „Die Resonanz der Menschen ist sehr positiv. Ich bin stolz, dass wir dieses Zeichen gesetzt haben“, sagte Kolping-Präses Michael Rübo.

Was wurde alles geschmissen? Angemessener wäre wohl die Gegenfrage: Was wurde nicht geschmissen? Plastik-Äpfel, Verhütungsmittel, Baby-Puder und Bilderrahmen stachen hervor. Das Gros der Karnevals-Gruppen setzte allerdings auf Bewährtes: Süßigkeiten, Chips und Schokolade liegen weiter im Trend.

Wo standen die meisten Besucher? An der Emmericher Straße und der Hoffmannallee ist der Klever Straßenkarneval äußerst familiär geprägt. Auf der Herzogstraße findet sich wiederum traditionell das jüngere Publikum, um zusammen zu feiern. Optisch scheint sich dort der Mittelpunkt des Klever Karnevals zu befinden.

 Prinz Marc der Steuernde jubelte hoch über der City auf dem Klever Prinzenwagen den Narren zu.

Prinz Marc der Steuernde jubelte hoch über der City auf dem Klever Prinzenwagen den Narren zu.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Was war neu, ungewöhnlich, besonders erwähnenswert? Der Klever Karneval ist nicht für seine politischen Ausrufezeichen bekannt. Eine Berufsgruppe tat sich dennoch hervor: die Landwirte. Dutzende Karnevalswagen zogen mit Slogans á la „Ohne Bauern gäbe es nur Fußtruppen“ oder „Ohne regionale Landwirtschaft müsstet ihr diesen Wagen schieben“ durch die Straßen.

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