Kleve Schul-Bauten kosten 126 Millionen Euro

Kleve · Die Schülerzahlen werden in den nächsten Jahren steigen. Das macht einen Ausbau der Klever Schulen notwendig. Das Gebäudemanagement hat ausgerechnet, was alle Maßnahmen, die ein Büro empfiehlt, kosten würden: Es wird teuer.

 Die Marienschule in Materborn könnte auf drei Züge ausgebaut werden. Das allein würde 4,3 Millionen Euro kosten.

Die Marienschule in Materborn könnte auf drei Züge ausgebaut werden. Das allein würde 4,3 Millionen Euro kosten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Geburtenrate in Kleve ist gestiegen. Mehr Geburten bedeuten künftig höhere Schülerzahlen. Und sie würden große Klassen mit weit mehr als 30 Schülern bedeuten, wenn der Schulträger, also die Stadt, nicht entgegen steuert. Mit anderen Worten: An vielen Schulen muss in den kommenden Jahren angebaut werden. Wie die Anforderungen sind und welche finanziellen Investitionen nötig würden, falls alle Maßnahmen umgesetzt würden, stellten die Verwaltung und das Büro Dr. Garbe, Lexis & Berlepsch nun im Schulausschuss vor.

Folgendes Bild ergibt sich für die Klever Grundschulen: Derzeit gibt es 18 Züge (Eingangsklassen in einem Jahrgang). Nach der Schülerzahlenentwicklung werden in den Jahren 2022 und 2023 je 21 Züge und danach 20 Züge benötigt. Wenn die Montessorischule im Sommer 2020 fertig ist, wird die Dependance in Griethausen aufgelöst. Aus diesem Grund muss aus Sicht der Verwaltung die Willibrordschule auf vier Züge erweitert werden, damit die Schüler dort aufgenommen werden können. Die Erweiterung der Willibrordschule ist angestoßen und die Fertigstellung ist für 2021/22 geplant. Die Marienschule in Materborn und die St.-Michael-Grundschule Reichswalde müssen in jedem Jahr Kinder ablehnen. Ein Ausbau auf drei Züge wäre an der Marienschule umsetzbar und würde die Situation entspannen, so die Verwaltung. Die Grundschule An den Linden erfreut sich großer Beliebtheit. Sie soll auf vier Züge ausgebaut werden. Außerdem sollen alle Klever Grundschulen im Bereich des Offenen Ganztags ausgebaut werden. Die Kosten für alle Maßnahmen, von denen einige bereits im Haushalt eingeplant sind, belaufen sich auf rund 28,5 Millionen Euro. Die Fraktionen empfahlen dem Stadtrat einstimmig, der Verwaltung einen Auftrag, die entsprechenden Erweiterungen an den Grundschulen zu prüfen.

Viel teurer wird es bei den weiterführenden Schulen. Die Gesamtschule am Forstgarten wird bekanntlich auf sechs Züge ausgebaut. Den vierzügigen Ausbau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums hat der Stadtrat bereits im Sommer 2018 beschlossen. Trotzdem gibt es einen Fehlbedarf. Um diesen zu decken, empfiehlt das Gutachter-Büro, den Ausbau der Karl-Kisters-Realschule und des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums auf jeweils vier Züge zu prüfen. Annette Wier, Fachbereichsleiterin Schule, Kultur und Sport, betont allerdings, dass ein Ausbau am Stein-Gymnasium schwierig werden könnte. „Es gibt kaum Ergänzungsmöglichkeiten. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Lutherschule als dauerhafte Dependance einzurichten“, sagte sie. Alle Maßnahmen zusammen, auch hier sind einige bereits fest eingeplant, kämen die Investitionen auf rund 97,5 Millionen Euro. Zusammen mit dem Ausbau der Grundschulen müsste die Stadt also insgesamt rund 126 Millionen Euro investieren.

Zu einem Beschluss kam es am Ende nicht, weil die CDU Beratungsbedarf anmeldete. Jörg Cosar (CDU) nannte die Vorlage „erfreulich“, weil mit dem vorgeschlagenen Ausbau der Karl-Kisters-Realschule „dem Elternwillen nachgekommen wird“. Allerdings sehe seine Fraktion auch „die Problematik der Gesamtschulen. Hier brauchen wir starke Schülerzahlen. Das ist ein Spagat“, sagte Cosar. Daniel Rütter (FDP) betonte: „Wir begrüßen den Ausbau der Realschule“. Auch Bürgermeisterin Sonja Northing sagte: „Wir schlagen vor, dass die Realschule ausgebaut wird.“

GSK-Chef Georg Hoymann berichtete über den Stand der Baumaßnamen. Demnach wird die Gesamtschule Am Forstgarten (Budget: 23 Mio. Euro) im Juni 2022 fertig, das Konrad-Adenauer-Gymnasium (45 Mio. Euro) 2023 oder 2024 und die Joseph-Beuys-Gesamtschule (20 Mio. Euro) 2024.

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