Guido Broscheit Aus Rindern auf den roten Teppich

Kleve · Der Klever Guido Broscheit ist demnächst in gleich zwei Rollen zu sehen: In einer Krimireihe im Privatfernsehen und in einem Kinofilm, der jetzt beim Filmfest München Premiere feierte.

 Guido Broscheit als zwielichtiger Casinobetreiber Bernhard Chipper. 

Guido Broscheit als zwielichtiger Casinobetreiber Bernhard Chipper. 

Foto: Broscheit

Guido Broscheit ist in den vergangenen Jahren schon in viele Rollen geschlüpft, doch diesmal ist der Klever Schauspieler nicht nur im aktuellen Streifen „Ronny & Klaid“ als einer der Hauptdarsteller zu sehen, sondern erstmals ist der 50-Jährige zusätzlich auch Produzent des Kinofilms, gemeinsam mit Regisseur Erkan Acar und Alexander von Reden. Die neugegründete Produktionsfirma heißt „dropkick pictures“. „Vom ersten Treffen bis zur Premiere sind drei Jahre vergangen“, sagt Broscheit, der schon ein bisschen stolz darauf ist, dass die Komödie unabhängig produziert wurde. „Alles ist aus eigener Kraft gedreht worden, ohne Filmförderung und ohne TV-Senderbeteiligung, ausschließlich mit privaten Mitteln“, erzählt er, der als zwielichtiger Casinobetreiber Bernhard Chipper eine der Hauptrollen spielt. Nach 41 Drehtagen war der Streifen im Kasten.

Die Weltpremiere wurde jetzt beim Filmfest München gefeiert, nach der Berlinale zweitgrößtes Event der Filmbranche. „Die Reaktionen der Zuschauer waren begeisternd“, sagt Guido Broscheit. Auch die Kritik war sehr positiv: „Regisseur Erkan Acar bewältigt in Ronny und Klaid die nicht leichte Aufgabe: Sich aufs unterste Niveau zu begeben, um Nonsens zu schürfen. [...] Welch grandiose komische Typen die beiden sind, dargestellt von Franz Dinda und Sahin Eryilmaz, ein Komikerduo, wie es im Witzbuch steht. Dass das funktioniert, liegt daran, dass nicht nur die beiden Hauptfiguren bekloppt sind, sondern schlicht jeder nach Klischeemuster funktioniert - und dabei mit viel Lust am Lustigen persiflierend vergackeiert wird“, heißt es da. Auch im Internet kam der Streifen bei Zuschauern gut an: „Sensationell. Bester Film beim Münchner Filmfest“, hieß es da oder „Hammer! Der Saal hat gebebt!“ Zum Ensemble gehören unter anderem auch Golden-Globe-Gewinner Fatih Akin und Jenny Elvers. Ende des Jahres soll „Ronny & Klaid“ in die Kinos kommen.

Aufgewachsen ist Guido Broscheit in Rindern. 1987 hat er sein Abitur am Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gemacht und war damals auch ein ausgezeichneter Tennisspieler. Bei LTK Moyland spielte er in der ersten Herrenmannschaft in der 1. Verbandsliga und Oberliga. Und für die RP-Sportredaktion in Kleve kümmerte er sich damals um Tennisberichte. Broscheit studierte in Münster Rechtswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre als Rechtsanwalt mit den Fachgebieten Medien- und Vertragsrecht. „Mit 20 habe ich den Niederrhein verlassen, zu Hause fühle ich mich mittlerweile eindeutig in Berlin“, sagt der Schauspieler, der einem größeren Publikum erstmals von 2002 bis 2005 bekannt wurde, als er in der RTL-Gerichtsshow „Das Strafgericht“ mehr als 200 Folgen Strafverteidiger war. „Das war mein erster Ausflug in das TV-Geschäft“, sagt Broscheit. In der Werbewirtschaft war er schon früh ein interessantes Gesicht. Ob Jacobs Krönung, Toyota, Radeberger, Merci, Suzuki oder Porsche, der Klever war in der Werbe-Branche schnell ein gefragter Darsteller.

Seit 2006 widmet sich der Klever ganz der Schauspielerei. Und die Filmografie liest sich beeindruckend. So hatte er in der SAT.1-Krankenhausserie „Klinik am Alex“ schon vor zehn Jahren seine erste Serienhauptrolle als Oberarzt Dr. Kai Boscharski. Viele Zuschauer haben ihn bei gleich drei großen Telenovelas gesehen: „Rote Rosen“ und „Sturm der Liebe“ in der ARD und zuletzt bei der RTL-Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ als psychiatrischer Oberarzt Dr. Martin Wolf.

Neben dem aktuellen Kinofilm wird Guido Broscheit demnächst bei SAT.1 zu sehen sein. „Ich stand im Frühjahr in Frankfurt zu Dreharbeiten für die Krimireihe ‚Julia Durant - jung, blond, tot’. Da spiele ich als Hauptrolle den arg gebeutelten Kommissar Markus Schulz“, erzählt der 50-Jährige. Die Erstausstrahlung ist voraussichtlich im Oktober/November diesen Jahres.

 Hier sehen Sie ein paar Menschen.

Hier sehen Sie ein paar Menschen.

Foto: Guido Broscheit

Neben der Schauspielerei schlägt sein Herz für den Fußball. Als Torwart war er mit der deutschen Künstler-Nationalmannschaft mit einigen prominenten Kollegen in Moskau. „Wir konnten gegen Italien einen Sieg einfahren“, sagt er. Und musste eingestehen: „Gegen Serbien, Südkorea und Kasachstan haben wir verloren.“

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