Kaskade in Kleve Northing: „Sicherheit ging vor“

Kleve · Nach der Sicherung der historischen Kaskade im Alten Tiergarten gibt es Ärger über die immer hässliche Betonsanierung. Fachbereichsleiter Klockhaus versprach baldige Abhilfe.

 Die Kaskade in Kleve: Der graue Beton soll mit einer Anspritzsaalt begrünt werden, die Stolperfallen sollen beseitigt werden.

Die Kaskade in Kleve: Der graue Beton soll mit einer Anspritzsaalt begrünt werden, die Stolperfallen sollen beseitigt werden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Stolperfallen sollen beseitigt, eine Anspritzsaat auf den Beton aufgebracht werden und der Damm für die Fahrzeuge soll zurück gebaut werden: Die Umgebung der historischen Kaskade im Alten Tiergarten, die nach den unwetterartigen Regenfällen 2017 abzurutschen drohte, soll wieder in ihr Umfeld einfügt werden. Zwar bestimmen momentan noch Beton und Schotter das Bild, aber Bernhard Klockhaus, Fachbereichsleiter Tiefbau, ist zuversichtlich, dass sich die Natur diesen Bereich bald wieder zurückgeholt haben werde.

In seinem Sachstandbericht zur Kaskade im Umwelt- und Verkehrsausschuss wehrte sich Klockhaus gegen Vorwürfe, dass die Stadt den Bereich der Kaskade durch unsensible Bau- und Sanierungsarbeiten verunstaltet habe. Er glaube nicht, dass damals, als die Aufträge vergeben und gehandelt werden musste, als nicht nur die Kaskade abzurutschen drohte, sondern auch das darüber liegende Haus am Eisernen Mann, jemand die Verantwortung hätte übernehmen wollen. Damals sei Gefahr in Verzug gewesen, es sei um Leib und Leben gegangen – selbst noch bei den Arbeiten zur Sicherung der Kaskade, als immer wieder Wassermassen alles mitgerissen haben. Selbst fast tonnenschwere Betonsteine, die eigentlich zur Sicherung gedacht gewesen seien. Bürgermeisterin Sonja Northing hatte zuvor zur Einleitung des Tagesordnungspunktes ebenfalls die Gefahrensituation betont: „Das war eine Frage der Sicherheit, und Sicherheit geht vor“, sagte Northing.

Sechs Tonnen Material wurden an der Kaskade verbaut, es wurden sieben bis neun Meer lange Spundwände in den Boden gerammt, es wurde Wasserschotter aufgebracht, der auch, weil er wieder weg geschwemmt wurde, mit einer Betonschlämme gehalten werden musste. Sogar ein Hangbagger sei aus Frankfurt an den Niederrhein geschafft worden, damit man in dem steilen Gelände richtig habe arbeiten können.

„Das Ergebnis sieht jetzt zwar noch unschön aus, aber wir mussten den Hang sichern“, sagt Klockhaus, der sich nochmals bei Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bedankte, die damals so beherzt die ersten Sicherungsarbeiten gemacht hätten und nochmals betonte, dass sich die Natur den Bereich bald zurückgeholt haben werde. Die Kaskade leite seit den 1950er Jahren das Wasser ab, sei den Wassermassen des „Starkregenereignisses“, wie Regen-Unwetter heute heißen, von 2017 aber nicht gewachsen gewesen. Deshalb sei es auch wichtig, dem Bauwerk den neuen Betonfuß zu verpassen.

1,5 Millionen Euro hat die Sanierung bis jetzt verschlungen, 6000 Tonnen Material wurden verbaut. Man hoffe, so eine nachhaltige Sicherung erreicht zu haben. Der Hang, der, so Klockhaus, aus der Saale-Eiszeit, die das Klima in Europa vor rund 300.000 Jahren bestimmte, stammt, sei sandig und es bestehe die Gefahr, dass der Hang bei Ereignissen wie 2017 abzurutsche. Deshalb werde man die Hangkante entlang des Kermisdahls beobachten und kontrollieren.

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