Campus Kleve „Die Digitalisierung ist kein Schlechtwettergebiet“

Kreis Kleve · Der Förderverein Campus Cleve freute sich beim Unternehmerforum über etwa 100 Gäste.

 Marc Derksen, Christoph Kühnapfel, René Gichtbrock, Volker Wassermann, Prof. Ralf Klapdor, Hans-Josef Kuypers, Peter Wack und Volker Wein.

Marc Derksen, Christoph Kühnapfel, René Gichtbrock, Volker Wassermann, Prof. Ralf Klapdor, Hans-Josef Kuypers, Peter Wack und Volker Wein.

Foto: Markus van Offern

(RP) Peter Wack, der Vorsitzende des veranstaltenden Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve, unterstrich die Bedeutung dieses Unternehmerforums auf seine Weise: „Die Digitalisierung ist kein Schlechtwettergebiet, das vorüberzieht“, so Wack zu den etwa 100 Gästen im Raum Geldern des Hörsaalgebäudes. Vielmehr befinde man sich in der Anfangsphase einer digitalen Revolution, der die Veranstaltung „Wettbewerbs- und Wissensvorsprünge durch Digitalisierung“ gerecht werden wolle. Und Volker Wein, der Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins und Geschäftsführer der KPP Steuerberatungsgesellschaft mbH, erinnerte an den langen Weg vom handgeschriebenen Kassenbuch bis zur rechtssicheren digitalen Form. Er wagte die Prognose, der Kurs in die digitale Zukunft sei sowohl eine personelle Herausforderung wie auch Riesen-Investitionsmaßnahme.

Gleichsam als „Mutmacher für Veränderungen“ hatte Professor Ralf Klapdor, BWL-Professor an der Hochschule Rhein-Waal und Moderator des Nachmittags, Referent Christoph Kühnapfel ins Rennen geschickt. Am allseits häufigen Gebrauch von Navigationsgeräten unserer Autos und der intensiven Nutzung von WhatsApp bewies der Geschäftsführer der Team-IT Group, „dass nicht wir uns verändern, sondern die Technik den Einfluss auf uns gewinnt“. 80 Prozent aller Fehlentscheidungen seien am Festhalten alter Zöpfe auszumachen. Kühnapfel: „Kleine Kinder bauen ihre Lego-Burg ebenso gerne zusammen wie sie sie auch zerstören“, so der Investor mutige Schritte fordernd.

Wie schnell sich die Welt mit der Digitalisierung ändert, das stellten René Gichtbrock als Geschäftsführer der KPP Steuerberatungsgesellschaft und Marc Derksen als Leiter der Berns Gebäudetechnik vor. Gichtbrock nannte Derksen voller Hochachtung einen „Meister der Umsetzung“. 160 Mitarbeiter habe Berns mit der sechsstelligen Investition auf einen neuen Kurs gebracht. Gewonnen habe seither die Mobilität der Monteure, die heute ihre Tagestouren mit weitreichenden Informationen starteten, ihre Leerzeiten reduzierten und damit stets auf dem wirtschaftlichsten Kurs seien. Die Abrechnung der 990 aktuellen Projekte geschehe zügiger, deren Kostenstände seien jederzeit zu sehen, das Schreiben von Rechnungen, das Mahnwesen und die ureigene Liquidität hätten sich verbessert. Gichtbrock über seinen Mandanten: „Bei der Firma Berns hat man den Weg von „Relativ unstrukturiert“ bis „Perfekt organisiert“ Zug um Zug umgesetzt.“

Damit das Gewonnene nicht in falsche Hände gerät, dazu lieferte Volker Wassermann als Geschäftsführender Inhaber der bridge4IT mit dem Thema Datensicherheit einen Beitrag. „Ich möchte Ihren Blick erweitern“, nannte Wassermann sein Ziel und riet den Firmenchefs, ihre Notfallpläne im Falle eines Hacker-Angriffs nicht im ausgefallenen System platziert zu haben. Er befürwortete eine Versicherung gegen den Zwischenfall.

Schon bei Spannungsspitzen, einem Störfall wie einer Bombenentschärfung in der Nachbarschaft oder einem Besuch von „Rudi Ratte“, also von Nagetieren im System, könne es teuer werden. Der rheinische Grundsatz „Et hätt noch emmer joot jejange“ passe nicht immer, so Wassermann.

(RP)
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