Hoffmann verabschiedet „Mister Stadtwerke“ Rolf Hoffmann geht mit 67 Jahren in den Ruhestand

Kleve · Nach 27 Jahren im Amt verlässt der Stadtwerke-Chef seinen Posten in Richtung Ruhestand. Er hatte schon früh das Thema Umweltschutz im Blick.

 Rolf Hoffmann hat Abschied genommen.

Rolf Hoffmann hat Abschied genommen.

Foto: Matthias Grass

Der große Auftritt ist seine Sache nicht: Zum Abschied hat er sich eine Feier im kleinen Kreis gewünscht. Den Abschied von der Belegschaft, die Verabschiedung durch den Aufsichtsrat, jenem Gremium, mit dem er vor allen in den letzten Jahren seiner Amtszeit so gut zusammengearbeitet hat. „Mister Stadtwerke“ Rolf Hoffmann geht in den Ruhestand und hat sich keine große offizielle Feier gewünscht. „Das wollte ich nicht, das muss ja nicht sein“, sagt er. Dabei hätten Festredner viel zu sagen über den Mann, der vor 27 die regelrecht daniederliegenden Stadtwerke Kleve übernahm. 61 Millionen Mark standen auf der Soll-Seite des Kontos. Tiefe rote Zahlen begrüßten also den neuen Mann an der Spitze des städtischen Gesellschaft. Die Zahlen sind heute tiefschwarz und Jahr für Jahr kann sich der Kämmerer über die Gewinnausschüttung freuen, die die GmbH der Stadt überweist und die dem Klever Haushalt so gut tut.

Doch Hoffmann war nicht nur der Mann, der mit spitzem Stift den städtischen Energieversorger aus den roten Zahlen holte, der geschickt die Klippen umschiffte, die andere so lockte und an denen sich etliche Stadtwerke anderer Kommunen richtig verhoben haben – wie den Kauf von Kohlekraftwerken.

Der Chef der Klever Stadtwerke war weitsichtig: Schon 1995 verpflichtete er per Prämie die Landwirte, in der Nähe seiner Brunnen nicht zu viel Gülle aufzubringen Was er nicht nur glaubte, sondern was er auch kontrollierte, ging es doch um eines der höchsten Güter seines Geschäftes: gutes, sauberes Wasser. Zusätzlich ging er hin und startete mit dem staatlichen Forstamt ein Aufforstungsprogramm, das am Niederrhein seinesgleichen sucht – auch wenn es Eigennutz war: Liegt doch unter den Bäumen sein gutes Wasser. Und trotz all dem schaffte er es, die Preise moderat zu halten. Auch die Elektromobilität hatte der Kaufmann rechtzeitig im Blick. Mehrere Ladestationen über das Stadtgebiet verteilt zeugen davon, dass die Stadtwerke Kleve diesen Teil der Verkehrswende nicht verschlafen haben. Kurz, Hoffmann übergibt seiner Nachfolgerin Claudia Dercks eine sehr gut aufgestellte städtische Gesellschaft.

Rolf Hoffmann geht erst mit 67 in den Ruhestand – den Geburtstag feierte er erst vor wenigen Tagen. Denn er durfte und sollte zusammen mit seinem Baustellenleiter Heinz Waskowiak das neue Bad bauen. Dafür musste er länger arbeiten - für die Bäderbetriebe, deren Hut er ebenfalls aufhat, wie er sagt, hat es sich gelohnt: Termingerecht und im eingehaltenen Etat. und für die Schwimmer auch: Die stimmen mit hohen Besucherzahlen für den scheidenden Manager des Wassers, des Stroms und des Gases. Er wird vielleicht sogar in Kleve bleiben: Wobei die Wahl aus privaten Gründen auch auf Ulm fallen könnte.

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