Kleve-Rindern Manuel Brüx im Museum Forum Arenacum

Kleve-Rindern · „Bäume, Beuys und Manuel Brüx“ heißt die Ausstellung, die am Sonntag im Museum Forum Arenacum in Rindern eröffnet wird. Es geht um Bäume, Alleen und Landschaften.

 Roland Verheyen, Manuel Brüx und Frank Mehring (von links).

Roland Verheyen, Manuel Brüx und Frank Mehring (von links).

Foto: Jens Helmus

Erste Berührungspunkte mit der Kunst hatte Manuel Brüx schon im frühen Kindesalter. Sein Vater Walther Brüx und Mutter Elna Brüx wirkten als Bildhauer und Maler. Früh lernte Manuel Brüx auch Joseph Beuys kennen, der mit seinem Vater zusammen künstlerisch tätig war und diesen besuchte. „Wenn wir als Kinder im Garten spielten und ihn sahen, wirkte er immer sehr finster. Das lag vielleicht an seinen Kriegsverletzungen“, erinnert sich Manuel Brüx, der später an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, wo Beuys als Professor lehrte.

Verbindungspunkte mit Joseph Beuys hat Manuel Brüx, der selbst seit Jahrzehnten künstlerisch wirkt und als Kunstlehrer gearbeitet hat, auch über die Landschaft des linken Niederrheins, speziell auch in und um den Klever Ortsteil Rindern. Beide prägte die Landschaft, beide ließen sich etwa von den Pappelalleen inspirieren, die Beuys auf einer bekannten Fotografie von Gerd Ludwig mit wehendem Mantel durchwandert. Eben diese Landschaftseindrücke hat Manuel Brüx in zahlreichen Malereien und Drucken verewigt.

Eine Auswahl seiner Werke ist ab Sonntag im Museum Forum Arenacum in Rindern ausgestellt. Rund 40 Gemälde in Öl und Aquarell sowie Linoldrucke haben Manuel Brüx und der ehrenamtliche Museumsleiter Frank Mehring ausgewählt. Sie zeigen niederrheinische Landschaften, Alleen, Bäume – und auch Joseph Beuys. Das Bild „Jupp‘s Garten“ etwa ist eine Collage von Fotografie und Aquarell, zeigt eine weite Landschaft, in die ein Porträt von Beuys augenscheinlich hineingewachsen ist. Stilistisch bedient sich Brüx verschiedener Strömungen: „Von naturalistischen bis hin zu abstrakten Arbeiten habe ich da künstlerisch keinerlei Hemmungen“, sagt der 73-Jährige. In eines der Bilder, eine Allee in Aquarell, hat er ein Foto aus einer Zeitung, das ein spazierendes Paar zeigt, eingearbeitet.

Die Ausstellung „Bäume, Beuys und Manuel Brüx“ wird am Sonntag, 19. Juni, um 11.30 Uhr eröffnet. Bis einschließlich 31. Juli ist sie dann im Museum Forum Arenacum an der Hohen Straße 116 in Rindern zu sehen. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei, der reguläre Besuch kostet zwei Euro. Geöffnet ist das Museum immer sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung.

Neben der Brüx-Ausstellung, die über drei Etagen geht, gibt es im Museum auch viele Funde aus der Römer- und Frankenzeit zu sehen – ebenso wie passend zur Brüx-Aussstellung. Möbelstücke aus den Kinder- und Jugendzimmern Joseph Beuys‘. Die Stücke sind eine Leihgabe des Museums Schloss Moyland. So steht das Jugendbett Beuys‘ dort und sein Nachttisch, auf dem eine uralte Zigarettenpackung liegt – der Preis damals: eine D-Mark.

Museumsleiter Frank Mehring, der hauptberuflich Professor für Amerika-Studien an der Raboud-Universität ist, hofft, dass viele Besucher den Weg zur Brüx-Ausstellung finden werden. „Leider gibt es viele Berührungsängste, die davon abhalten, ins Museum zu gehen“, sagt er. Durch Corona sei es noch schwieriger geworden, und seien viele Leute noch mehr auf ihr Smartphone fixiert, als vorher schon. „Ich wünsche mir, dass die Leute wieder wegkommen von den sozialen Medien und wieder in die Museen gehen. Und natürlich auch in die Natur“, sagt Mehring. Die Ausstellung von Manuel Brüx sei da ein optimaler, niederschwelliger Einstieg. Ein Ziel der Ausstellung sei es schließlich, die Besucher mit der Kunst in Berührung zu bringen – und über die Kunst auch mit der niederrheinischen Landschaft.

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