Pastor Aengenheyster wird 90 „Mein Plan ist, irgendwann zu sterben und in den Himmel zu kommen“

Kleve · Im Materborner Pfarrheim gibt es am Sonntag, 4. Dezember, zwischen 11 und 14 Uhr ein stolzes Jubiläum: Pastor Franz-Günter Aengenheyster feiert seinen 90. Geburtstag.

Pastor Franz-Günter Aengenheyster feiert am Sonntag in Materborn seinen 90. Geburtstag.

Pastor Franz-Günter Aengenheyster feiert am Sonntag in Materborn seinen 90. Geburtstag.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Geistliche kam am 4. Dezember 1932 in Kevelaer auf die Welt. Sein Elternhaus ist das Hotel Dreikönige am Kapellenplatz. „Ich habe den Krieg in Kevelaer bewusst erlebt, in dreifacher Weise. In meinem Elternhaus war am Anfang des Krieges eine Kaserne, dann Lazarett und schließlich Offizierskasino. Auf unserem Hof stand eine Gulaschkanone. Die Pferde der Offiziere, die jeder einen Burschen hatten, standen im Stall“, erinnert sich Aengenheyster an die frühe Kindheit.

Ab 1946 besuchte er bis 1955 das Collegium Augustinianum in Gaesdonck und machte dort das Abitur. In Münster und Freiburg studierte er Theologie und wurde am 2. Februar 1961 durch Bischof Michael Keller zum Priester geweiht worden. Nach Kaplansstellen in Emmerich (St. Martini), Geldern (St. Maria-Magdalena-Gemeinde) und Christus-König-Gemeinde in der Klever Oberstadt berief ihn der Bischof 1974 zum Pastor nach Kranenburg in die Wallfahrtsgemeinde St. Peter und Paul. Zusätzlich übernahm er von 1977 bis 1988 die Pfarrverwaltung von St. Bonifatius in Niel, wurde 1981 und 1985 Leiter des Pfarrverbandes Kranenburg und 1991 auch Pfarrer von St. Johannes Baptist in Wyler. Bis zu seiner Emeritierung 2008 war Aengenheyster Rektor der Kranenburger Kreuzwallfahrt.

Mit seinem langen Leben ist das Geburtstagskind glücklich. „Das Schöne ist, dass ich heute keinen Ärger, keine Planung, keine Organisation mehr habe. Ich tue all das, was mir Freude macht“, sagt der Pastor und ergänzt: „Messe lesen, predigen, Sakramente spenden, Kranke besuchen.“ Für ihn also eher kein Ruhestand. „Ich bin in den Pfarren Materborn, Kessel, Hassum, Hommersum und Hülm tätig. Mein Terminkalender ist gut gefüllt.“

Rückblickend stellt Aengenheyster fest, dass er noch vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) geweiht worden ist. „Ich habe noch das Alte mitgemacht und dann den Wandel erlebt. Ich habe zwei Generationen erlebt, die sehr unterschiedlich waren.“ Rentnern kann er empfehlen: „Überlegt, was ihr getan habt, was ihr jetzt tut und was ihr für eine Zukunft habt.“ Mit sich ist Franz-Günter Aengenheyster im Reinen: „Meine Planung ist, irgendwann zu sterben und in den Himmel zu kommen.“

Wichtig für den Geistlichen ist, dass er einen Freundeskreis mit Laien und Priestern hat. Viele werden ihm am Sonntag die Hand schütteln, wenn er ab 11 Uhr im Materborner Pfarrheim anlässlich seines 90-jährigen Geburtstages zum Empfang bittet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort