Gymnasium wird saniert Stein-Oberstufe zieht in Lutherschule

Kleve · Der historische Altbau des ehrwürdigen Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums wird endlich saniert. Während der Bauarbeiten bekommt die Oberstufe demnächst ihre Klassenräume in der ehemaligen Grundschule.

 Die Lutherschule wird Dependance des Freiherr-vom-Stein-Gymansiums in Kleve. Dort werden während der Sanierung des Altbaus an der Römerstraße künftig die Oberstufenschüler unterrichtet.

Die Lutherschule wird Dependance des Freiherr-vom-Stein-Gymansiums in Kleve. Dort werden während der Sanierung des Altbaus an der Römerstraße künftig die Oberstufenschüler unterrichtet.

Foto: Matthias Grass

Die Oberstufenschüler des altehrwürdigen Freiherr-vom-Stein-Gymasiums werden in die Gebäude der Klever Lutherschule am Backermatt ziehen. Das empfahl der Schulausschuss der Stadt Kleve jetzt einstimmig. Das Denkmal des Gymnasiums aus der Gründerzeit auf der Ecke Ringstraße/Römerstraße mit dem in den 1950er-Jahren nach den schweren Kriegszerstörungen wieder aufgebauten Flügel an der Ringstraße wird endlich saniert. Sehr deutlich konnte man an den Fenstern der Flure entlang der Römerstraße erkennen, wie die Stadt das Denkmal verkommen ließ. Mit der Sanierung kann das Gebäudemanagement der Stadt Kleve (GSK) aus Denkmalsicht vielleicht sogar mal zeigen, dass man sorgfältig mit einem so exponierten städtischen Denkmal umgehen kann, wie es Restaurator Clemens Giesen (Offene Klever) angemahnt hatte. Doch vor allem ist dieses Denkmal eine sehr lebendige Schule – und da stehen die neun Klassenräume ganz oben auf der Agenda. Wenn die Klassen fertig sind, werden im Anschluss daran die Büros, Lehrerzimmer und der Lehrerarbeitsraum saniert.

Die Schüler räumen für die Sanierung der Klassenräume den Altbau. Als Dependance kamen mehrere Schulbauten in Betracht. Schuldirektor Timo Bleisteiner und Vertreter der Stadt besichtigten freie Gebäude an der Hoffmannallee und die Lutherschule, die fast in Sichtweite des Gymnasiums zwischen Backermatt und Hagscher Poort liegt. Diese Nähe war ausschlaggebend, dass sich Bleisteiner für die Grundschule entschied, deren Schüler inzwischen an der Lindenallee in der von der Stadt schön sanierten und erweiterten Schule „An den Linden“ unterrichtet werden. In der Lutherschule werde man vor allem Klassenräume unterbringen, sie erfüllten Klausur-Bedingungen und Fachunterricht sei auch möglich, erklärte Timo Bleisteiner vor dem Ausschuss. Die Naturwissenschaften würde man dagegen weiter an der Römerstraße, also im Stein, unterrichten. Die Kooperation mit dem KAG sei in der fußläufig vom Stein aus erreichbaren Schule besser zu erfüllen.„Die Schule ist mit einem einem Fußweg von vielleicht fünf Minuten so nah, dass man diese Wege in Kauf nehmen kann, die Hoffmannallee wäre zu weit weg“, so Bleisteiners Fazit.

Einen Seitenhieb auf die Stadt konnte sich Jörg Cosar (CDU) bei der Diskussion um den Umzug, zu dem alle Parteien im Konsens standen, nicht verkneifen. Vor zehn Jahren habe der Rat mit Gewalt durchdrücken müssen, dass die damals völlig heruntergekommenen Toiletten der Lutherschule saniert wurden. Damals habe sich die Stadt mit Händen und Füßen gewehrt, erinnerte sich Cosar: Man brauche da nicht zu sanieren - die Schule werde ja bald umziehen. Umgezogen ist die Schule dann allerdings erst jetzt, nach zehn Jahren. Und sie wird noch weiter gebraucht. Auf Cosars süffisante Frage, ob die Toiletten für die Kleinen auch für die Großen der Oberstufe noch gut seien, meinte GSK-Chef Thomas Mutz, dass sie sich nur farblich von anderen Toiletten unterscheiden würden und auch für Oberstufenschüler geeignet seien. Vielleicht gönnt die Stadt den historischen Luther-Häusern mal einen Topf Farbe für die Fassade, angesichts derer man sich fragt, wie die GSK es denn mit der Pflege ihrer Bauten hält. Denn wer weiß, wie lange die Schule noch als Dependance dienen muss, angesichts der Schülerentwicklung in der Oberstadt und der tatsächlichen Anmeldezahlen, die dem Stein bis jetzt meistens einen vierten Zug bescherte.

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