Kleve Kleve nun mit eigener Kaffee-Spezialität

Kleve · Den fair gehandelten Kaffee aus Kleve gibt es ab sofort in den Eine-Welt-Läden. Die ersten Bohnen gingen gestern über den Ladentisch.

 Barbara Berns arbeitet ehrenamtlich im Eine-Welt-Laden des EOC und erklärt ihren Kunden gerne, wo der Kaffee herkommt.

Barbara Berns arbeitet ehrenamtlich im Eine-Welt-Laden des EOC und erklärt ihren Kunden gerne, wo der Kaffee herkommt.

Foto: Evers

Ob tiefschwarz oder süß und hellbraun – der "Klever Café" erhielt am gestrigen Dienstag großes Lob im Kolpinghaus. Dort wurde das edle Tröpfchen – oder besser gesagt, die edle Bohne – den Klevern vorgestellt und die ersten 250-Gramm-Tütchen gingen über die Ladentheke. Genau zehn Jahre ist es her, seit die "Rheinland Affaire" mit der Aktion Kaffee für die eigene Stadt in Bonn startete. Ab sofort gibt es auch für die Schwanenstadt einen eigenen Kaffee.

Zu verdanken ist dies Stephan Mütter vom Eine-Welt-Laden im EOC. Er war so begeistert vom "Xantener Café", der ebenfalls im Rahmen der Aktion "Rheinland Affaire" produziert wird, dass er das auch für seine Stadt wollte. "Also habe ich bei den Verantwortlichen nachgefragt, ob das machbar wäre", erzählt er. Ein halbes Jahr ist seitdem vergangen. Seit Anfang Dezember nun ist die Spezialität aus Bio-Arabica-Bohnen und fairem Handel in Kleve zu haben, die damit die siebte Stadt am Niederrhein ist, die sich der Aktion angeschlossen hat.

"Die Bohnen stammen aus einer regionalen Rösterei", berichtet Gisela Welbers von der "Rheinland Affaire", "und stammen aus fairem Handel." Damit lieferten die Stadt und die Konsumenten einen wesentlichen Beitrag zur Existenzsicherung lateinamerikanischer Kaffeebauern. "Das ist nur möglich durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Eine-Welt-Läden und der kommunalen Verwaltung", bekräftigte Welbers und ergänzte, dass auch der touristische Effekt nicht zu verachten sei. So können nun Auswärtige ein Stück Kleve in Form des "Klever Cafés" mit nach Hause nehmen oder Klever das dunkle Gebräu als Geschenk nutzen.

Die Verpackung ziert eine Zeichnung des Mönchengladbacher Grafikers Christian Bauer. Zu sehen sind unter anderem die Schwanenburg, die Stiftskirche und das Museum Kurhaus. "Ich habe Christian Bauer Fotos der Gebäude geschickt, die mit aufs Bild sollten", sagt Stephan Mütter. "Erst fehlte noch die kleine evangelische Kirche. Aber da es ein ökumenisches Bild sein sollte, kam diese auch noch mit drauf."

Als das Projekt "Rheinland Affaire" im Jahr 2002 startete, nahm man sich Zeit, die perfekte Bohnenmischung zu finden. "Wir haben viel ausprobiert und der Röster hat uns viele verschiedene Mischungen vorgelegt, bis wir uns für diese entschieden haben", erinnert sich Gisela Welbers. Bislang wurden davon in den vergangenen zehn Jahren 130 Tonnen – also rund 520 000 Päckchen – verkauft.

Doch nicht nur die 250-Gramm-Pakete sind erhältlich. Auf der Internetseite der "Rheinland Affaire" können Klever Café-Besitzer und Restaurants, die das fair gehandelte Produkt bei sich anbieten möchten, größere Mengen bestellen. Dort gibt es den "Klever Café" auch als Espresso. Die Schirmherrschaft für die Aktion hat Bürgermeister Theo Brauer übernommen, der sagt: "Das ist ein besonderes Identifikationsmerkmal unserer Stadt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort