Pfarrrei Heiliger Johannes der Täufer Suspendierter Pfarrer: Noch kein Ermittlungsverfahren

Bedburg-Hau · Die Staatsanwaltschaft Kleve hat im Falle des suspendierten Pfarrers aus Bedburg-Hau eine erste rechtliche Bewertung vorgenommen. Jetzt erhält das Bistum Münster Gelegenheit zur Stellungnahme. Propst Johannes Mecking findet derweil deutliche Worte.

 Propst Johannes Mecking (Archivfoto) fand in seiner Heligabend-Predigt deutliche Worte zum Fall des suspendierten Pfarrers in Bedburg-Hau.

Propst Johannes Mecking (Archivfoto) fand in seiner Heligabend-Predigt deutliche Worte zum Fall des suspendierten Pfarrers in Bedburg-Hau.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Ob die Staatsanwaltschaft Kleve ein Ermittlungsverfahren gegen den suspendierten leitenden Pfarrer aus Bedburg-Hau einleitet, steht noch nicht fest.

„Wir haben bereits eine rechtliche Bewertung vorgenommen. Doch weil auch eine öffentliche Einrichtung, in diesem Fall das Bistum Münster, eine Strafanzeige gestellt hat, erhält diese nun Gelegenheit zu einer Stellungnahme. Das ist ein ganz normales Prozedere“, erklärt Oberstaatsanwalt Günter Neifer auf Nachfrage unserer Redaktion am Donnerstag und ergänzt: „Wir rechnen innerhalb der nächsten zwei Wochen mit einer Antwort. Erst danach gibt es eine abschließende Bewertung des Sachverhalts.“ Wie berichtet, sind bei der Staatsanwaltschaft zwei Strafanzeigen erstattet worden – eine von einer Privatperson und eine zweite vom Bistum Münster. Das Bistum wiederum stellte, wie Neifer sagte, „die Korresspondenz zwischen dem Pfarrer und dem Jungen“ zur Verfügung.

Während sich die Staatsanwaltschaft Kleve noch bedeckt hält, fand Propst Johannes Mecking in seiner Heiligabend-Predigt, die sich dem Thema „Nacht“ widmete, deutliche Worte. Die Nacht sei der Christenheit ins Stammbuch geschrieben, predigte der Propst. Die Nacht, in der zur Weihnacht das Licht in die Welt gekommen sei, ebenso wie die Nacht des Verrates am Ölberg zu Ostern. „Das ist nicht nur nette Kulisse, sondern dieser Nacht muss man sich stellen“, sagt Mecking. Wie auch der Dunkelheit der Missbrauchsfälle im Klever Land. Die Kirche müsse dieses Thema sehr ernst nehmen und Verantwortung übernehmen. „Wir dürfen daran nicht vorbeireden“, sagte der Propst. Die Kirche müsse sich den Opfern stellen, auch den Tätern, auch denen, die die Verantwortung getragen haben, mahnte er. „Wir müssen uns fragen, wo wir in dieser Nacht zum Licht finden können“, sagte Mecking. Aber, mit Blick nach vorn: Letztlich dürfe die Hoffnung auf das Licht der Kirche in der Dunkelheit nicht aufgegeben werden.

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