Neuer Verein will notleidenden Menschen helfen Neue Häuser für indische Familien

Kleve · Der Verein Familienhilfe Wayandu-Indien möchte notleidende Menschen in der Provinz Kerala unterstützen.

 Im Klösterchen: Pastor Francis  Karippukattil, Michael Heyrichs, Chantal van Ackeren und Hans Proll (v.l.).

Im Klösterchen: Pastor Francis  Karippukattil, Michael Heyrichs, Chantal van Ackeren und Hans Proll (v.l.).

Foto: Matthias Grass

Kalt scheint die Sonne durch die beiden hohen neogotischen Fenster in der Stirnwand des Chorsaales und lässt die hellgelben Wände des Klösterchens unter dem Kreuzrippengewölbe leuchten, gibt den schönen Eichentüren Profil. Es hallt kirchlich und es scheint, als schaue Christus wohlgesonnen vom Kruzifix auf das Geschehen an dem langen Tisch mitten im Raum. Ein schöner Ort für einen guten Zweck. Im Licht der Novembersonne stellte Michael Heyrichs am Mittwoch den neuen Verein „Familienhilfe Wayandu-Indien“ vor. Engagierte Mitglieder der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Kleve haben sich darunter zusammengetan, um notleidenden Menschen im Heimatbistum ihres Pfarrers Pastor Francis Karippukattli zu helfen.

„Bei einer Reise nach Kerala lernten wir nicht nur den kulturellen Reichtum Indiens, sondern die unermessliche Armut vieler Menschen dort kennen“, sagt Heyrichs. Er ist der Vorsitzende der Familienhilfe Wayandu. Man wolle Familien mit Spenden vom Niederrhein Hilfe zur Selbsthilfe bieten, aber auch direkte Not lindern. „Sei sie durch Krankheiten oder sonstige Katastrophen entstanden. Auch möchten wir Kindern mit den Spenden eine Ausbildung ermöglichen“, sagt Heyrichs. „Wir wollen auf lokaler Ebene des indischen Bistums einen Gedanken von Papst Benedikt XVI. aufgreifen, dass gerade Familien der erste Baustein einer geregelten und warmherzigen Gesellschaft sind“, sagt er.

Die Idee zu dem Verein liegt schon etwas länger zurück, man setzte sich zusammen, beschloss die Gründung. Dann erfolgte die Anerkennung als gemeinnütziger Verein und jetzt stellte sich die Familienhilfe vor. Neben Heyrichs sind Chantal van Ackeren, Friederike und Wilfried Kepser und Hans Proll im Vorstand, und natürlich Pastor Francis Karippukattli. Inzwischen zählen die Helfer der indischen Familien 40 Mitglieder, darunter auch Handwerksbetriebe. Die erste große Spende ist bereits bei Familien in Wayandu angekommen. Nach der Flut-Katastrophe verloren dort viele Hab, Haus und Gut. „Mit unserer Spende von 10.000 Euro hat das Bistum zwei Familien zu einem neuen Haus verholfen“, sagt Heyrichs. Man müsse, um größere Summen spenden zu können, in Indien mit einer Institution zusammenarbeiten, erklärt Pastor Francis. Deshalb sei man froh über die enge Zusammenarbeit mit dem Bistum. Zumal man dann auch den direkten Kontakt habe, der über Pastor Francis auch ganz persönlich zu den Menschen dort gehalten werde, schließlich fahre er regelmäßig nach Hause in sein Heimatbistum.

In den kommenden Wochen ist die erste Mitgliederversammlung im Klösterchen, zu der die indischen Ordensschwestern vom Franziskushaus auch indische Spezialiäten vorbereiten. Für die Adventszeit sind Aktionen geplant – so unter anderem mit dem Klever Pflanzencenter in Kellen. „Wir möchten langfristig viele Patenschaften aufnehmen und so die Familie als Keimzelle christlicher Kultur unterstützen. Schließlich ist Familie der Ort, wo Werte vermittelt werden“, sagt Proll.

Information Der Jahresbeitrag kostet 60 Euro, der Sitz der Familienhilfe Wayandu ist in Kleve an der Stephanstraße 2. Spendenkonto: DE9032450000003002723

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