Blick hinter die Kulissen Das sind die neuen Anlagen im Klever Tiergarten
Kleve · Der Tiergarten in Kleve wandelt derzeit sein Gesicht: Die neue Panda-Anlage wird in wenigen Tagen eröffnet, der neue Abenteuerspielplatz Ende April. Mittel- und langfristig gibt es noch ambitioniertere Pläne.

Das sind die neuen Anlagen im Klever Tiergarten
Das Himalaya-Gebirge steht schon. Und auch der Rest des Themenspielplatzes im Klever Tiergarten wächst derzeit mit bemerkenswerter Geschwindigkeit in die Höhe. Wo es vor einer Woche nur einen Bauzaun gab, sind plötzlich Kletterwände, Netze und Gerüste aufgebaut. 300.000 Euro kostet der neue Abenteuerspielplatz, der Ende April eröffnen wird und mit einem rollstuhlgerechten Karussell der erste behindertengerechte Spielplatz in Kleve ist. Und nicht nur das: Während sich das Spielangebot früher vor allem an kleine Kinder richtete, ist es nun breiter gefächert: „Da ist zwischen 0 und 16 Jahren praktisch für jeden etwas dabei“, sagt Martin Polotzek.
Der Abenteuer-Spielplatz soll Ende April fertig werden – und er ist nur eine von vielen Neuerungen in Kleves Familienzoo, die in den kommenden Monaten und Jahren anstehen. Weil sich derzeit so viel tut, hatten Polotzek und Josef Kanders aus dem Vorstand des Tiergartenvereins nun zum Baustellenrundgang eingeladen. „Ein Drittel unseres Erlebnisses macht der Spaziergang im Park aus, ein Drittel die Tiere und ein Drittel soziale Interaktionen wie der Spielplatz“, sagt Polotzek. In praktisch allen Bereichen tut sich etwas.
Unweit des neuen Spielplatzes entsteht die neue Panda-Anlage. Die ist dreimal so groß wie die bisherige, optisch erheblich aufgewertet und soll auch den Tieren mehr Platz zum Klettern und Erkunden bieten. Es ist das mit 250.000 Euro teuerste Gehege in der Geschichte des Parks. Neben Felstürmen entsteht auch ein asiatischer Tempel. „Wir haben uns unsere Gedanken gemacht. Aber unsere Panda-Dama Kamala macht sich natürlich auch ihre Gedanken“, sagt Polotzek. Darum wird in den Anfangstagen die ganze Zeit eine Tierpflegerin am Gelände stehen und beobachten, wie sich Kamala im neuen zu Hause einlebt. Bereits in der kommenden Woche kann das Gehege bezogen werden.
Ebenfalls schon in einigen wenigen Tagen bezogen werden kann das neue Küken-Aufzuchthaus. Hier sollen Besucher die bedrohten Mechelner-Hühner beim Schlüpfen beobachten können. Passend zu Ostern sind die bereits angebrüteten Eier für Karsamstag ausgezählt, sagt Polotzek lachend. In seiner Zeit hat sich einiges getan beim Klever Tiergarten: Es gibt 50 Prozent mehr Besucher, der Umsatz hat sich verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter ist auf 31 gestiegen. Aber die steigenden Kosten gehen an dem Tiergarten nicht vorbei: Die Betriebskosten haben sich mittlerweile verdoppelt. 3000 Euro verschlingt der Tiergarten mittlerweile – und das täglich.
Und auch wenn es nun einen ersten Blick auf Kleves neuen Tiergarten gibt: Mittel- und langfristig soll sich das Gesicht weiter wandeln. So ist auf einer großen Grünfläche im hinteren Park-Bereich eine Südamerika-Anlage geplant, wo man Bewohner wie Ameisenbären, Tapire und Wasserschweine treffen kann. Es ist ein Haus geplant, das auch bei schlechtem Wetter zum Park-Highlight werden soll, Krallenaffen und freilaufende Faultiere können die Besucher beobachten. Wann es so weit ist? Mittelfristig, sagt Polotzek, und meint damit einen Zeitrahmen von vier bis acht Jahren. Denn auch auf die Finanzierung kommt es an – und die Südamerika-Anlage dürfte das erste Millionen-Projekt im Tiergarten werden. Langfristig ist zudem noch eine ambitionierte Afrika-Anlage geplant. Da spreche man aber von zehn Jahren und mehr. „Wir gehen mutige Schritte. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir auch belohnt werden, wenn wir investieren“, sagt Polotzek.
Übrigens sei auch das Projekt neue Seehund-Anlage weiterhin Teil des Masterplans und falle nicht einfach hinten herüber, wie Josef Kanders betonte. Aber man setze hohe Standards an das Tierwohl und entsprechende Anlagen kosten eben Geld, und das muss erst verdient werden. Dafür sollen die Besucher gerne in Scharen kommen, sagt Polotzek und weist auf eine weitere Neuerung hin: Nun gibt es auch die Möglichkeit, Fördermitglied im Verein zu werden, um einen Teil zum neuen Klever Tiergarten beizutragen.