Nacht der Jugendkultur Nacht der Jugendkultur mit Rap und Parcour

Kleve · Unter dem Motto „Machen is’ wie wollen, nur krasser“ fanden in den Räumen des Theater im Fluss und der Move Factory in der Kleve Oberstadt.

 Ein Workshop im Theater im Fluss.

Ein Workshop im Theater im Fluss.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Eine Nacht wäre viel zu kurz, um all das auszuprobieren, was am Samstag in Kleve angeboten wurde. Deshalb war das, was in ganz Nordrhein-Westfalen als „Nacht der Jugendkultur“ beworben wurde, in Kleve eher ein Nachmittag und ein langer Abend. Und selbst das war noch knapp bemessen. Veranstalter waren  das Jugendamt Kleve, das Theater am Fluss und das Jugendzentrum „Kalle“  mit der Move-Factory. Sie boten neun Workshops an, danach eine Show, wo das Erarbeitete von den Jugendlichen vorgeführt werden konnte.

Auf dem Programm standen Rappen, Tanzen – aufgeteilt in Streetdance und Breakdance – Parkour, Kartentricks, Graffiti und das Springen und Üben auf einem AirTrack, das ist eine Art Luftmatratze, die als Trampolin fungiert. Ein Skateboard-Workshop musste leider ausfallen, weil die nahe Aula Wahllokal war.

Was ist die Nacht der Jugendkultur eigentlich? Dabei handelt es sich um ein Projekt, um Jugendliche in sportlichen und anderen physischen Aktivitäten zu unterstützen. Schließlich gilt Bewegung als besonders wichtig für Kinder und junge Leute. Dieses Jahr war wegen Corona einiges anders. Das sonst so Tolle an diesem Tag war bisher immer, dass jeder einfach kommen und gehen konnte, erzählten Betreuer, die schon öfter dabei waren. Jetzt war gewünscht, sich vorher übers Internet anzumelden.

Kostenlos war das Angebot für die Teilnehmer nach wie vor. Und natürlich hatten alle, die die Workshops mal antesteten, eine Menge Spaß. Maximal drei Stationen konnten ausgewählt werden, so war es möglich, sich in verschiedenen Bereichen umzusehen. „Ich wusste gar nicht, dass Rappen so cool ist“, gestand ein Mädchen, das eigentlich nur tanzen wollte. Jede Runde dauerte eine Stunde und fünfzehn Minuten, was eine ordentliche Zeitspanne ist, wenn man sich engagiert darauf einlässt. Den lächelnden Gesichtern der Teilnehmer nach zu urteilen scheint es sehr viel Spaß gemacht zu haben, sich in den verschiedenen Bereichen auszuprobieren.

Die Mädchen, die den Raum verließen, in dem Street-Dancing angesagt war, hatten danach sehr rote Köpfe. Das war aber auch verständlich, wenn man sah, wie sehr sie sich in die Lüfte werfen mussten und wie viel sie sich bewegen mussten, um die Choreographie einzustudieren. Und das alles noch irgendwie im Takt zur Musik. Gegenüber wurden grade die Wörter „Move Factory“ an die Wand des gleichnamigen Gebäudes mit Graffitidosen gesprüht. Da hat bei dem alten Fabrikgelände und seinen Gebäuden, das zu großen Teilen der Jugendkultur dient, niemand etwas gegen. Und schön bunt ist immer gut! Hinter den Wänden jener Gebäude wurden Parkour und AirTrack geübt. Da ging es um Saltos auf der Luftmatte und um kreative Möglichkeiten, sich schnell, ohne Umwege und irgendwie stilvoll über Hindernisse zu bewegen: beim Parkour.

Das Motto der Veranstaltung warübrigens „Machen is‘ wie wollen, nur krasser“, was eine Menge aussagt: Hoch von der Couch und sich und sein Hirn ausprobieren! Jeder kann irgend etwas oder findet Spaß daran, es zu lernen. Und das ist in jedem Fall besser als nur herumhängen. Wer im Sitzen aktiv sein möchte oder vorwiegend sein Horn und seine Fingerfertigkeit trainieren möchte, für den sind vielleicht Kartentricks etwas. Die eignen sich natürlich auch bestens für die Show. Oder, etwas bescheidener, für den Schulhof.

Das Theater im Fluss lud zum Freestyle Theater ein. Der Name erklärt schon, um was es geht: Spontanes Improvisieren.

Weil nun einmal Corona nach wie vor ein Thema ist, galten wie überall Hygieneauflagen: Drinnen musste Maske getragen werden, es gab mehrere Möglichkeiten, sich die Hände zu desinfizieren. Die Sitzplätze im Theater waren auf eine Höchstzahl begrenzt; Claudia Küppers verteilte dafür Platzkarten, damit im Falle einer Infektion nachvollzogen werden konnte, wer benachrichtigt werden musste.

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