Brand eines Dachstuhls Müllcontainer-Brand zerstört Teile einer Grundschule in Kleve

Kleve · In der Nacht zu Samstag ist in der St.-Michael-Grundschule-Reichswalde ein Feuer ausgebrochen. Teile des Gebäudes fielen den Flammen zum Opfer. Zur Ursache ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Erst kürzlich hatte dort eine Mülltonne gebrannt.

 Der Dachstuhl der Grundschule Reichwswalde in Kleve am Samstagnacht gebrannt.

Der Dachstuhl der Grundschule Reichwswalde in Kleve am Samstagnacht gebrannt.

Foto: Feuerwehr Kleve

Ein Brand in der Grundschule Reichswalde bescherte der Klever Feuerwehr in der Nacht auf Samstag einen Großeinsatz. Er hat Teile der Schule zerstört.

Gegen Mitternacht vernahmen Nachbarn der St.-Michael-Schule deutlichen Brandgeruch und alarmierten sofort die Feuerwehr. Bereits bei der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte sahen diese einen deutlichen Feuerschein. Ein Müllcontainer im Bereich der Fahrradständer stand in Vollbrand. Die Flammen griffen rasend schnell auf den angrenzenden Dachstuhl über und schlugen bereits durch die Dachpfannen. Die Löschmaßnahmen wurden sofort eingeleitet und weitere Kräfte nachgefordert: Einsatzleiter Ralf Benkel ließ zur Unterstützung die Löschzüge Kleve und Kellen sowie den Einsatzleitwagen aus Wardhausen-Brienen alarmieren.

Um ein Übergreifen auf das Hauptgebäude, den Neubau und die Turnhalle zu verhindern, entfernten die Feuerwehrleute Dachpfannen von den brennenden Gebäudeteilen über zwei Drehleitern. Das Feuer hatte sich aber bereits so weit in der Dachfläche ausgebreitet, dass die betroffenen Dachstühle zerstört wurden. Ein Teil der Dachkonstruktion senkte sich während der Löscharbeiten ab. Die Feuerwehr konnte jedoch verhindern, dass der Brand sich auf die weiteren Gebäudeteile ausbreitet.

Zahlreiche Reichswalder schauten den Einsatzkräften bei den nächtlichen Löscharbeiten zu. Gerade für die älteren Bürger war der Brand ein Schockmoment. Nachdem bereits die Dorfkirche nicht mehr als solche genutzt werden darf, drohte den Reichswaldern nun noch ein weiteres Wahrzeichen genommen werden: die Grundschule.

Grundschulleiterin Anna Janßen wurde am Samstag um 8 Uhr über das Geschehen in der Nacht informiert. Sie ist den Feuerwehrleuten sehr dankbar, für ihr beherztes Eingreifen. „Sie haben 200 Prozent gegeben, um unsere Schule zu retten“, sagt Janßen. Um 9.30 Uhr traf sich die Schulleiterin mit vielen Funktionsträgern der Stadt Kleve auf dem Schulhof, um das ganze Ausmaß des Schadens zu begutachten. Unter anderem Bürgermeister Wolfgang Gebing war gekommen, auch Fachbereichsleiterin Daniela Rennecke, der Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Kleve, Georg Hoymann, und Feuerwehr-Chef Ralf Benkel.

In dem vom Brand weitgehend zerstörten Schulanbau sind glücklicherweise keine Klassenräume untergebracht. In dem nun einsturzgefährdeten Gebäudeteil liegen Teile des Sekretariats, außerdem zwei Fachräume und der Lehrmittelraum, in dem unter anderem Schulbücher gelagert waren. Das Pausendach ist zerstört; das Dach vom Anbau ist zerbrochen. In die darunter liegenden Fachräumen und den Lehrmittelraum ist das Löschwasser gelaufen. Die Feuerwehr hat das zerstörte Dach notdürftig mit einer Plane abgedeckt.

Die Einsatzstelle war der Feuerwehr schon bekannt. Schon eine Woche zuvor hatte dort ein Müllcontainer mit Papier gebrannt. Auch in den Monaten zuvor hatte es immer mal wieder Fälle von Vandalismus gegeben. „Das war mal eine eingeworfene Scheibe oder eine Schmiererei – aber nichts im Vergleich zu dem, was wir jetzt erlebt haben“, sagt Schulleiterin Janßen, die auch am Sonntag noch deutlich bewegt von dem großen Brand war.

Im Einsatz waren 55 Einsatzkräfte des Löschzug Süd (Materborn / Reichswalde), der Löschzüge Kleve und Kellen sowie der Einsatzleitwagen aus Wardhausen-Brienen. Verletzt wurde niemand.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. An den Brandausbruch erinnert jetzt noch die Schulhofsuhr: Sie ist um 0.14 Uhr stehengeblieben. Pünktlich zum Ferienende soll sie wieder schlagen, denn dann soll der Schulbetrieb anlaufen.

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