Neue Schleuse in Kleve Schleuse: Kleine Ausflugsschiffe würden Kleve wieder anlaufen

Kleve · Die Betonbrücke an der Schleuse würde 290.000 Euro kosten. Für eine Klappbrücke müsste über eine Million Euro eingeplant werden. Für Segelboote mit hohem Mast Durchfahrthöhe nicht geeignet.

 Die Schleuse in Brienen.

Die Schleuse in Brienen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wenn die neue Schleuse Brienen-Wardhausen gebaut wird, muss es auch eine Brücke für den Straßenverkehr geben. Die ist in einer Machbarkeitsstudie für eine Sportbootschleuse als feste Betonbrücke gedacht, unter der je nach Wasserstand eine Durchfahrtshöhe von sechs bis acht Metern möglich wäre. Das sei bei hohen Masten für Segelschiffe nicht hoch genug, hatte Christian Nitsch (SPD) bei der Vorstellung der Studie bemängelt. Die SPD brachte eine mögliche Klappbrücke ins Gespräch, deren Kosten die Verwaltung berechnen solle.

Jetzt ging im Ausschuss für Verkehrsinfrastruktur und -mobilität (AIM) die Diskussion um die Schleuse weiter: Die Verwaltung hatte einen neunseitigen Antwortenkatalog auf die Fragen der Politik vorgelegt, der am Sitzungstag nachgereicht wurde. Das wurde wiederum von Christian Nitsch (SPD) scharf kritisiert: Man habe sich auf eine solche Vorlage nicht vorbereiten können und man könne dies deshalb hier auch nicht richtig diskutieren. Man solle diesen Tagesordnungspunkt absetzen und ihn intensiver später behandeln, so sein Antrag.

Dem hielt Bürgermeister Wolfgang Gebing (CDU) entgegen, dass man Anfang des Jahres eine ausführliche Vorlage zur Schleuse vorlegen werde, jetzt aber gerne den Sachstandsbericht vorstellen möchte, der erste Fragen beantworten werde. Später müssten noch technische Fragen beantwortet werden, die in die Drucksache einfließen sollen, so Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Nitsch zog daraufhin seinen Antrag zurück, die Verwaltung trug vor.

Die Frage nach den Kosten für eine Klappbrücke konnte die Verwaltung beantworten: Die Baukosten für eine einfache Betonbrücke seien im Zuge der Machbarkeitsstudie auf 290.000 Euro geschätzt worden. Die Baukosten für eine Klappbrücke lägen dagegen bei 1 bis 1,2 Millionen Euro, je nach gewählter Variante.  Hinzu käme, dass die Fahrt eines Schiffes mit hohem Mast schon wenige Meter weiter beendet sei: Denn die Durchfahrtshöhe der Brücke der Industriestraße liege bei 6,1 Meter. Die ein Stück weiter den Kanal runter querende Brücke des Klever Rings  habe habe eine noch niedrigere Durchfahrtshöhe, so die Verwaltung. Die geplante neue Schleusenkammer habe eine Breite von acht Metern. Ein kleines Ausflugsschiff wie die „Schenckenschans“ habe eine Breite von 4,5 Metern und eine Länge von 20 Metern, passe also in die neue Schleusenkammer. Die Reederei der Schenckenschans habe signalisiert, wenn dies möglich sei, wieder bis nach Kleve fahren zu wollen.

Zur Frage nach dem Denkmal alte Schleuse stellt die Stadt fest, dass wohl nach dem Grundsatz „Hochwasserschutz vor Denkmalschutz“ verfahren werde. Man sei aber mit der Denkmalbehörde in Gesprächen, um eine historische Würdigung des Bauwerks zu finden.

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