Kleve Kleve: Keine Gesamtschule in 2011

Kleve · Die Bezirksregierung wird in diesem Jahr die Stadt Kleve nicht anweisen, eine Gesamtschule für das nächste Schuljahr einzurichten. Jetzt soll der interkommunale Arbeitskreis Schule in Ruhe einen Vorschlag ausarbeiten.

Es wird für das nächste Schuljahr keine Gesamtschule in Kleve geben. Die Bezirksregierung wird die Stadt auch nicht anweisen, eine solche Schule zum nächsten Schuljahr einzurichten. Im Gegenzug werden Kleve, Kranenburg und Bedburg-Hau den Arbeitskreis Schule fortsetzen, in dem ein interkommunaler Schulentwicklungsprozess angestoßen werden soll. Bis zum 15. Juni soll dazu ein Gutachten eingeholt und der Bezirksregierung Düsseldorf vorgelegt werden.

Danach soll es ein weiteres Gespräch mit der Bezirksregierung geben, in dem schulorganisatorische Maßnahmen abgestimmt werden, die zum 1. August 2012 umgesetzt werden sollen. Das teilten gestern die Stadt Kleve, der Regierungspräsident Düsseldorf und der Kreis Kleve in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Damit wird zwar die Einrichtung einer Gesamtschule zunächst auf Eis gelegt, gleichzeitig zeichnet die Erklärung aber auch den künftigen Weg für die Schulentwicklung zwischen Kranenburg, Bedburg-Hau und Kleve vor.

Jörg Cosar, schulpolitischer Sprecher der Klever CDU-Fraktion, begrüßte diesen festgezurrten Fahrplan gestern ausdrücklich: "Es ist gut, dass bis Mitte 2011 eine Entscheidung herbeizuführen ist. Denn es ist unumgänglich, dass wir ein zukunftsfähiges Schulsystem bekommen", so Cosar.

Wahlturnus

Alle Schulpolitiker seien es leid, dass Schulentwicklung vom fünfjährigen Wahlturnus im Land abhängig gemacht werde. "Wir brauchen Sicherheit. Wir müssen erkennen, dass sich die Eltern landesweit gegen die Hauptschule entschieden haben — auch wenn die Hauptschulen im Klever Land gute Arbeit geleistet haben", sagt Cosar. Jetzt gelte es, eine optimale Lösung in Ruhe zu finden.

Allerdings mahnte der CDU-Politiker, dass man dann, wenn man diese Schule gefunden hat — mag es eine Gemeinschaftsschule oder eine Gesamtschule sein — sich weiter Gedanken um die noch verbleibenden Hauptschulen machen müsse.

Auch Michael Bay, lange Vorsitzender des Schulausschusses und schulpolitischer Sprecher der Grünen, begrüßte die Entscheidung der Bezirkregierung ausdrücklich. Man müsse der Bezirksregierung auch danken, dass sie kühlen Kopf bewahrt und den unvernünftigen Druck aus der Sache herausgenommen habe. "So gibt sie den drei Kommunen die Möglichkeit, die richtige Schulform zu finden — in Ruhe in Begleitung eines Beraters können wir jetzt differenziert beraten", sagte Bay gestern. Es sei unbedingt notwendig, wie vorgesehen, den Fachreferenten der Landesregierung zum nächsten Gespräch einzuladen und so schnell wie möglich erneut zu tagen.

(RP)
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