Kleve Kleve kassiert knappe Million Bagatellsteuern

Kleve · Hundehalter leben statistisch am günstigsten in der Kreisstadt. In Kalkar ist der Vierbeiner ein richtig teures Vergnügen.

Fotografin porträtiert alte Hunde
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Land Sie ist nicht üppig, aber Kleinvieh macht auch Mist: Die Stadt Kleve nahm 2013 an Bagatellsteuern rund eine Million Euro ein, nämlich 977 441 Euro nach den neusten Erhebungen des statistischen Landesamtes IT.NRW. Bagatellsteuern sind Steuern, die die Kommunen selbst festsetzen und erheben können. In Kleve ist das neben der Hundesteuer lediglich die Vergnügungssteuer, so Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Für des Menschen bester Freund flossen 192 673 Euro in die Kassen der Stadt Kleve, das sind 3,86 Euro pro Kopf, rechnet IT.NRW.

Die Vergnügungssteuer, die der Stadt im Jahr 2013 insgesamt 784 768 Euro einbrachte, wird in Kleve in der Regel laut Satzung von 2002 auf "Tanzveranstaltungen, Filmveranstaltungen und jede ähnliche mit technischen Hilfsmitteln erzeugte oder wiedergegebene Darstellung von Bildern, das Ausspielen von Geld oder Gegenständen in Spielklubs, Spielkasinos und ähnlichen Einrichtungen, das Halten von Spiel-, Musik-, Geschicklichkeits-, Unterhaltungs- oder ähnlichen Apparaten in Spielhallen oder ähnlichen Unternehmen, Gastwirtschaften (...)" erhoben. Entweder als Kartensteuer oder als Pauschalsteuer. Der Steuersatz liegt bei der Kartensteuer in Kleve in der Regel bei 22 Prozent des Eintrittspreises.

Münchner Theater castet Hunde
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Doch für viele Kommunen ist die wichtigste Steuer der Bagatellsteuern die Hundesteuer. Bedburg-Hau beispielsweise erhebt nur Hundesteuer und nimmt darüber 78 895 Euro ein. Andere Bagatellsteuern werden in der finanziell nicht gerade rosig gebetteten Gemeinde nicht erhoben. Damit bekommt Bedburg-Hau auf die Einwohnerzahl umgerechnet pro Einwohner 5,94 Euro Hundesteuer. Sie liegt damit kreisweit im Mittelfeld.

Verschwundene und neue Tierarten im Kreis Kleve
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Foto: dpa, Rolf Haid

Die teuerste Kommune für Hundehalter im Kreis Kleve ist auf die Einwohnerzahl gerechnet die Stadt Kalkar. Nach IT-NRW kassiert der Kämmerer der Nicolai-Stadt von den Vierbeinerfreunden 136 983 Euro, das sind pro Kalkarer Bürger 9,93 Euro. In der Summe liegt dagegen Kleve bei den Einnahmen über die Hundesteuer kreisweit fast an der Spitze - sie hat eben die meisten Einwohner und damit auch die meisten Hunde, auch wenn sie dafür pro Kopf gerechnet die geringsten Gebühren nimmt.

Nur die Stadt Goch kassiert einen größeren Betrag aus der Hundesteuer: 219 285 Euro fließen so in die Kassen der Weberstadt. Das sind pro Einwohner 6,39 Euro. Wie Bedburg-Hau erhebt auch Kranenburg als Bagatellsteuer nur die Hundesteuer. Hier kommen 65 464 Euro zusammen, pro Einwohner 6,54 Euro.

Alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen zusammen nahmen aus Hundesteuern knapp 96 Millionen Euro ein, so IT.NRW. Das waren 4 Millionen (+4,4 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Auf jeden Einwohner Nordrhein-Westfalens entfielen im vergangenen Jahr somit rein rechnerisch 5,38 Euro an Hundesteuer.

Die höchsten Einnahmen aus Hundesteuern hatte im vergangenen Jahr die Stadt Bedburg (Erftkreis) mit 11,38 Euro je Einwohner. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Stadt Breckerfeld (11,08 Euro je Einwohner) und Niederkrüchten (10,34 je Einwohner). Die niedrigsten Hundesteuereinnahmen in NRW hatten die Stadt Vreden (0,10 Euro je Einwohner), Verl (1,60 Euro je Einwohner) und die Stadt Harsewinkel (2,10 Euro je Einwohner).

Die fast 96 Millionen Euro an Einnahmen aus Hundesteuern in Nordrhein-Westfalen hatten 2013 einen Anteil von 29,8 Prozent an allen Bagatellsteuern und machten 0,1 Prozent aller Einzahlungen der nordrhein-westfälischen Kommunen aus, so IT.NRW.

Im Kreis hat die Stadt Kleve die meisten Einnahmen über Bagatellsteuern, knapp gefolgt von Emmerich mit 824 172 Euro und Geldern mit 689 814 Euro. Auf Platz vier liegt die Stadt Goch mit 391 661 Euro.

(RP)
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