Gedenkstunde Beuys-Gesamtschule gedenkt der NS-Opfer
Kleve · Es wurde eine intensive und emotionale Stunde, in der verschiedene Beiträge ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzten. Auch die Holocaust-Überlebende Eva Weyl war dabei.
Der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken heißt, inne zu halten und an die Männer, Frauen und Kinder zu denken, die unter der Schreckensherrschaft gelitten haben. Es heißt auch, über das eigene Leben und Handeln und unsere gemeinsame Welt nachzudenken. Um beides bemühten sich die Beteiligten der Veranstaltung, die nun in der Aula der Joseph Beuys Gesamtschule an der Ackerstraße in Kleve stattfand.
Im Rahmen des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus hatte die Gesamtschule Gäste ebenso wie Schüler eingeladen. Es wurde eine intensive und emotionale Stunde, in der verschiedene Beiträge ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzten. Nach den Eröffnungsreden von Bürgermeister Wolfgang Gebing und Schulleiter Christoph Riedl, in denen es um den Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus sowie um die Verantwortung von Schule ging, stellte Peter Schönrock den Verein Zweitzeugen vor, der sich um die Weitergabe von Erfahrungen durch Zeitzeugen einsetzt. Die Holocaust-Überlebende Eva Weyl, die schon in unzähligen Schulen berichtete, gehört dazu.
Jan Traeder verwies auf die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke, in denen Beiträge für Toleranz, Vielfalt und Gedenken große Reichweite erzielen können. In einem beeindruckenden Vortrag präsentierten Schülerinnen der Jahrgangstufe 10 das Gedicht „Dann gibt es nur eins“, von Wolfgang Borchert. Die wiederkehrende Aufforderung „Sag Nein!“ hallte mit großer Kraft durch die vollbesetzten Reihen der Aula.
Der eindringliche Appell, sich gegen Unrecht und Krieg zur Wehr zu setzen, fand seine Beachtung anschließend noch in einem Beitrag von Johanna Kiesel und Melina Zarishta aus der Q1, die in einem Fotoprojekt verschiedene Personen des Widerstandes gegen die NS-Herrschaft vorstellten. Harald Kleinecke vom Theater im Fluss setzte sich in einem kurzen Einpersonenstück mit der Erinnerung an den Holocaust auseinander, und zum Abschluss bot des Chor der Gesamtschule mit zwei Liedern Gelegenheit, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. Dies tat auch Zeitzeugin Eva Weyl, die sich am Ende der Veranstaltung tief beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen zeigte.