Jazzfreunde Kleve Jazz-Abend mit einem brillanten Brüder-Duo im Hof ten Berge

Für ihren allmonatlichen Konzertabend hatten die Klever Jazzfreunde für dieses Mal in den Kellener Hof ten Berge gebeten. Eine gute Wahl, denn dort sind die Sitzreihen des Veranstaltungsraumes insgesamt auf die Bühne ausgerichtet und erlauben so einen ungehinderten Blick auf das musikalische Geschehen.

 Die Brüder Wasserfuhr.

Die Brüder Wasserfuhr.

Foto: Jimmy Katz / ACT

Darüber hinaus hat dies den Effekt, dass jede Unterhaltung stoppt, sobald erste Töne erklingen. Als Vorkonzert und Einstimmung war der irische Singersongwriter John Crossan zu hören, danach betrat mit Julian und Roman Wasserfuhr der Hauptakt des Abends die Bühne.

Gleich mit dem ersten Stück – einer noch ungetitelten „Welturaufführung“ –  wurde die Arbeitsweise des Duos deutlich: Pianist Roman beginnt oft mit einer sich ständig wiederholenden Bassfigur auf dem untadelig gestimmten Flügel, um dann in ein aufwändiges, das Thema verschleierndes Intro einzumünden. Dabei erfährt er zunächst nur sporadische Unterstützung von seinem Bruder Julian an Trompete und Flügelhorn. Ist das Thema erreicht, wird es erneut durch raffinierte Harmonik verfremdet und mit interessanten Rhythmuswechseln versehen. Ein Highlight hierbei war die uralte New Orleans - Nummer „St. James Infirmary“, die mit viel Leidenschaft und Elan vorgetragen wurde. Dass die Wasserfuhr Brüder auch vor der Bearbeitung von Popsongs nicht zurückschrecken, bewies die Verwendung des Sting-Titels „Fields of Gold“. Launige Ansagen zwischen den einzelnen Stücken bewiesen den Humor beider Musiker. So war eine Eigenkomposition nach der von ihnen selbst kreierten Biersorte „Schnaff“ benannt. Die Begeisterung des Publikums für das ebenso sympathische wie brillante Duo war groß. Standing Ovations.

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