Lockdown in Corona-Krise Gestrandete Reichswalder kehren zurück

Kleve/Hilton · Den Rückflug hat das Klever Ehepaar gebucht. Über den Ablauf und die Hygienemaßnahmen informierte die Deutsche Botschaft. Jetzt hoffen die Reichswalder, dass alles wie geplant erfolgen kann.

 Karl W. (zweiter von links) saß mit seiner Frau wochenlang in Südafrika fest. Das Ehepaar war zu Besuch bei Tochter Nadine D. (Mitte), die dort mit ihrem Ehemann und den drei Kindern lebt. Jetzt steht die Rückreise nach Deutschland bevor.

Karl W. (zweiter von links) saß mit seiner Frau wochenlang in Südafrika fest. Das Ehepaar war zu Besuch bei Tochter Nadine D. (Mitte), die dort mit ihrem Ehemann und den drei Kindern lebt. Jetzt steht die Rückreise nach Deutschland bevor.

Foto: Nadine D.

Seit Mitte März sitzt das Ehepaar aus Reichswalde in Südafrika fest. Der Besuch bei Tochter Nadine und ihrer Familie verlief für Karl W. und seine Frau ganz anders als geplant. Denn in Südafrika gilt seit Ende März eine landesweite Ausgangssperre. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Corona-Infizierten drastisch an: Aktuell (Stand 22. Mai 2020) zählt die Johns-Hopkins-Universität 19.137 bestätigte Covid-19-Fälle. Der in Südafrika geltende „Lockdown“ hat die Schließung aller Landesgrenzen und Flughäfen zur Folge. Der für Mitte April geplante Rückflug des Ehepaars wurde in Folge dessen abgesagt. Seither sitzen die Klever in Südafrika fest (die RP berichtete).

Für Reiserückkehrer gibt es jedoch noch vereinzelt Flüge. Einen konnte das Klever Ehepaar jetzt im Internet für sich buchen. Anfang der Woche soll es für sie zurück nach Deutschland gehen. Ein Schreiben der Botschaft gibt Karl W. Hoffnung: „Es geht nicht expressis verbis daraus hervor, dass der Flug zu 100 Prozent stattfindet. Aber der Ansatz ist vielversprechend.“ Im Internet informiert das Auswärtige Amt zudem, dass der Fluganbieter bestätigt habe, „diese Flüge durchführen zu wollen“. Gleichwohl stünden alle Rückholflüge „unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die südafrikanischen Behörden“. Vorangegangene Flüge mussten bereits auf spätere Termine umgebucht werden, berichtet die Familie. Doch sie seien optimistisch, dass diesmal alles wie geplant abläuft. „Sicher ist man aber erst, wenn man im Flieger sitzt“, gibt Nadine D. zu bedenken.

Aus dem Schreiben der Botschaft geht der Ablauf der Rückreise hervor: Das Ehepaar muss sich zu einem Sammelpunkt der Katarischen Botschaft in Pretoria begeben. Die Fahrt dorthin müssen die Klever selbst organisieren – der Schwiegersohn fährt das Ehepaar. Möglich wird die etwa fünfstündige Fahrt erst durch einen „Passierschein“, den die Deutsche Botschaft den Klevern ausgestellt hat. Nur mit dem Schein ist das Reisen in andere Provinzen Südafrikas erlaubt. An der Katarischen Botschaft erfolgt dann das Screening der Reisenden, die im Anschluss mit Bussen zum Flughafen nach Johannesburg gebracht werden (Fahrtdauer: circa 30 Minuten). Beim Sammelpunkt, im Bus, am Flughafen und im Flugzeug sind Masken und Handschuhe zu tragen, heißt es im Schreiben der Deutschen Botschaft. Der Flug geht von Johannesburg über Doha nach Frankfurt. Die Fahrt nach Kleve verläuft wiederum in Eigenregie.

In der Heimat geht es für das Ehepaar allerdings direkt in Isolation, berichtet Karl W.: „Wir müssen uns nach der Landung sofort beim Gesundheitsamt melden. Ab unserer Ankunft in Kleve gelten die 14 Tage Quarantäne.“ Ihre Versorgung sei geklärt. „Das Support-Team ist unterwegs“, sagt Nadine D. lachend. Freunde und Verwandte werden etwa die nötigen Einkäufe für das Ehepaar erledigen.

Sollte die Rückreise wie geplant ablaufen, war das Ehepaar fast sechs Wochen länger als zunächst vorgesehen in Südafrika. Rückblickend haben sie die Situation immer gut überstanden, das Beste daraus gemacht, berichten sie. Doch auf ihr Zuhause freuen sich die Reichswalder dennoch.

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