Aktion rund um Pannier Das Leben im Quartier Pannier soll bunt sein

Kleve · Bei einem Ferienprojekt von „Theater im Fluss“ gestalteten Kinder und Jugendliche das Viertel rund um die alte Schuhfabrik.

 Die Straßen tragen die Namen berühmer Komponisten – seit der Aktion mit Schülern schauen deren Gesichter von den Stromkästen herunter.

Die Straßen tragen die Namen berühmer Komponisten – seit der Aktion mit Schülern schauen deren Gesichter von den Stromkästen herunter.

Foto: Theater im Fluss

(RP) Das Leben ist bunt – unter diesem Motto haben 16 Kinder und Jugendliche sich das Quartier in der ersten Osterferienwoche rund um die alte Kinderschuhfabrik Pannier angeschaut und überlegt, wo Farbe gut tun würde. Startpunkt war das Theater im Fluss (das seine Räume in der alten Fabrik hat) – und sofort wurden im Umkreis so viele Plätze gefunden, dass während des viertägigen Projektes eine Auswahl getroffen werden musste.

Entschieden haben sich die Kinder und Jugendlichen für Strom-Verteiler-Kästen, ein Müllgrundstück an der Joseph Beuys-Gesamtschule und ein Fenster sowie eine Außenwand bei Theater im Fluss. Nachdem der Schulleiter der Joseph-Beuys-Gesamtschule Christoph Riedl informiert wurde haben die jungen Projektteilnehmer auf dem gründlich gesäuberten Müllgrundstück an der Schule eine Insektenwiese, Kürbisse und Stockrosen gepflanzt. Die Nachbarn wurden gebeten, beim Gießen mitzuhelfen und keine Hunde mehr auf die zukünftige kleine Garteninsel zu schicken. Schulleiter Riedel spendete für die bunten Gärtner eine große Packung Kekse.

Auch stellten sich die Jungen und Mädchen die Frage: Wer holt eigentlich den Müll ab, den wir aus dem Grundstück geholt haben? So partizipieren schon die jungen Bewohner der Stadt und die begleiteten Künstler leiteten diese Frage an die Umweltbetriebe der Stadt Kleve weiter, die sofort dankenswerterweise die Initiative ergriffen.

Eine andere Gruppe verschönerte zwei Stromverteilerkästen mit Graffitis von verschiedenen Komponisten im Musikerviertel. Auf den Kästen sind jetzt Mozart, Brahms und Beethoven zu sehen, nachdem Jürgen Kahl von den Stadtwerken die Bemalung unbürokratisch genehmigt hatte. Schließlich sind das die Konterfeis der Komponisten, die den Straßen des Viertels den Namen gaben. Bei der Gestaltung der Fenster und einer Fliesenwand am Theater brauchten die Jugendlichen keine Erlaubnis einzuholen. Denn im Rahmen des Kulturrucksack-Projektes des Landes NRW, das von der Stadt Kleve mitgetragen wird, sind genau solche kreativen Aktivitäten gefragt.

Im Stadtteil bleibt noch viel zu tun. Aufgefallen sind den Jugendlichen auch die großen Verteilerkästen der Telekom. Aber da war das viertägige Projekt schon zu Ende.

Dennoch: Das Quartier soll weiter bunter und schöner werden. In zukünftigen Projekten wird eine gestalterische „Verschönerungsgruppe“, bestehend aus Kindern und Jugendlichen, dies weiterverfolgen. Für die fortlaufende wöchentliche „StreetArt-Gruppe“ und die Sommerferienprojekte können sich junge Teilnehmer anmelden. Auch sind Nachbarn und Bewohner gefragt, hässliche Ecken zu melden und Ideen zur Verschönerung oder „Verlebendigung“ des Quartiers durchzugeben: Bei „Theater im Fluss“, Telefon 02821 979379.

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