Heimatpreis Grüne lehnen beantragten Heimatpreis für Kleve ab

Kleve · Die Klever Grünen lehnen einen Heimatpreis ab.

 Michael Bay, Birgitt Höhn und Bruno Jöbkes (v.l.) von den Grünen. Foto: Archiv

Michael Bay, Birgitt Höhn und Bruno Jöbkes (v.l.) von den Grünen. Foto: Archiv

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Klever CDU hat beantragt, einen Heimatpreis in Kleve  auszuloben, den die Landesregierung gestiftet und mit einem beachtlichen Preisgeld belegt hat. Die AfD wiederum beansprucht die Auslobung des Preises als ihren Antrag, weil sie diesen schon vor der CDU in den Ausschuss für Bürgeranträge eingebracht hat. Die SPD signalisiert wohl, für den Antrag der CDU zu stimmen, was eine breite Mehrheit bedeuten würde. Aber letztlich ist nicht entscheidend, wer den Antrag zuerst wo gestellt hat, sondern wer ihn zuerst im Rat verabschieden kann - und sei es, weil es der weitreichendere ist. Der Antrag der AfD ist zunächst einmal im Ausschuss für Bürgeranträge Anfang Mai, der von der CDU ist für den Rat Mitte Mai gestellt.

Die Grünen nehmen an dieser Ränke gar nicht erst teil. „Wir lehnen einen solchen Preis ab“, sagt Grünen-Sprecher Michael Bay. Die Grünen haben nichts , gegen eine Würdigung bürgerlichen Engagements, so Bay  weiter. Aber man habe etwas dagegen, wenn politische Parteien sich von der AfD treiben lassen und deren Inhalte übernehmen, um Wählerstimmen zurück zu bekommen. Bei diesem Heimatpreis gehe es um die Ausgrenzung von Menschen und um die seltsame Vorstellung eines einheitlichen Volkes mit einer einheitlichen Geschichte, kritisieren die Grünen die Anträge von CDU und AfD  zu einem Heimatpreis für die Kreisstadt.

Der Heimatbegriff der Grünen sei ein anderer, als der, der sich jetzt in den aus seiner Sicht von der AfD getriebenen Preisen widerspiegele. „Für uns ist Heimat da, wo Menschen ohne Blick auf ethnische oder religiöse Hintergründe etwas gemeinsam schaffen“, sagt er.  Die AfD hingegen hege einen Heimatbegriff mit ausschließendem Charakter. „Wir brauchen diesen Heimatpreis nicht“, sagt er. Im Haushalt der Stadt stünden dieses Jahr 20.000 Euro für ein ehrenamtliches Engagement  fest,  die Stadt lobe einen Umweltpreis und einen Kulturpreis aus. „Wenn wir einen weiteren Preis ausloben, dann einen für bürgerschaftliches Engagement, der das phantasievolle, kreative und tolerante Miteinander würdigt“, sagt Bay. Einen für  die Vereinigung, die ein Dorfgemeinschaftshaus schaffen möchte, einen für die Schüler von Fridyas for Future oder einen für Haus Mifgash, listet Bay Beispiele auf. Man bedanke sich damit bei den Bürgern. „Wenn schon, dann möchten wir einen Preis, der auf die Zukunft Kleves ausgerichtet ist, der unabhängig von Zuschüssen des Landes oder der Stadt vergeben wird und das einmal in jeder Legislaturperiode“, sagt Bay für die Klever Grünen. Man wolle also einen Preis, der das phantasievolle, kreative und tolerante Miteinander würdigt.

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