Kirmes in Kleve 1001 Nacht hoch über Kleves City

Kleve · Die Klever Kirmes wurde von Bürgermeisterin Sonja Northing mit dem Fassanstich eröffnet. 75 Attraktionen laden zu beiden Seitens des Kanals eine Woche lang zum bunten Abenteuer ein. Zum Abschluss Feuerwerk am Sonntag.

Die schönsten Fotos von der Klever Kirmes 2018
20 Bilder

Die schönsten Fotos von der Klever Kirmes 2018

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Foto: Markus van Offern (mvo)

Kirmes ist ein Geräusch: ein Geräusch aus lauter, rhythmischer Musik, aus dem Jaulen und Rumoren der Technik, übertönt vom Kreischen der „Passagiere“, die in den Fahrgeschäften umhergeschleudert oder emporgeschossen werden oder durch Wasserfontänen fahren. Der Grundton des Geräuschs sind die Stimmen der Besucher, die laut, staunend und anspornend zwischen den Fahrgeschäften und Buden flanieren. Überlagert wird das Ganze von den Solisten: „Nicht drei, nicht zwei - nein, nur ein einziger Ball muss treffen“, tönt es hier hell und von dort kommt es tief und sonor: „Jaaa, da kommt Freude auf! - Und noch einmal...“, so ruft der Mann aus der verglasten Kabine unten auf dem festen Platz, während oben das Fahrgeschäft wieder der Erde entgegen stürzt, die Schwerkraft aufzuheben scheint und die Haare der kreischenden Mädels wild durch die Luft fliegen.

„Jaaa da kommt Freude auf!“ - das Geräusch Kirmes wird eine Woche lang die Stadt erfüllen und bis auf den Klever Berg vom Treiben auf dem Platz vor der Hochschule künden: Von der größten Kirmes am unteren Niederrhein, die eine Woche lang mit 75 Geschäften lockt, darunter sieben große Fahrgeschäfte, vier Karrussels für Kinder, an sieben „Ausschank-Betrieben“ wird kühles Bier gezapft, vier Laufgeschäfte wie die Geisterbahn laden ein. 15 Imbiss-Buden erfüllen den Platz mit dem Geruch von Pommes und frischer Zuckerwatte, von gerösteten Mandeln und all dem, was so auf den Grill gehört. 23 Verkaufsgeschäfte runden die Kirmes ab.

Eine schöne Kirmes haben Ralph van Hoof und seine Mannen vom Ordnungsamt geplant und die Schausteller aufgebaut. Eine Kirmes, die zum Flanieren einlädt und abwechslungsreich gestellt ist. Schön die Biergärten entlang des Kanals, in dem sich abends die bunten Lichter spiegeln, die „Straßen“ zwischen den Karussels, Schieß- und Losbuden sind nicht zu eng, aber auch nicht zu breit und die Fahr- und Laufgeschäfte sind wohl durchdacht auf die beiden Plätze links und rechts des Kanals verteilt.

Der Break Dancer darf auf keiner Kirmes fehlen.

Der Break Dancer darf auf keiner Kirmes fehlen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Auf beiden Seiten des Wassers kommt man hoch hinauf: Der fliegende „Teppich“ von 1000-und-eine-Nacht schickt seine Gäste mit der schönen Scheherazade auf knapp 30 Meter in die Höhe, sie können dort einen Moment den Blick genießen, um zugleich rasant in die Tiefe zu stürzen. Auf der anderen Kanal-Seite geht’s mit dem Riesenrad gemächlich auf 50 Meter hoch, abends beleuchtet von 50.000 Lämpchen. Heart-Breaker und Break-Dancer locken mit wahnsinniger Querbeschleunigung, richtige e-Autos gibt’s beim Scooter unterm Gitterdach voll Strom und in dem Flugzeug-Karussell für die ganz Kleinen fliegt sogar noch die PanAm. Es gibt Chips für einen Euro (Scooter) der fliegende Teppich kostet für zwei Fahrten 3,50 (Mindestgröße 1,15 Meter) und eine Runde Riesenrad vier Euro, wer kleiner ist als 1,40 m, muss nur zwei Euro bezahlen. Donnerstag sind beim Familientag alle Fahrgeschäfte ermäßigt. Und die beste Ausrede hatte Kati (14) vorm fliegenden Teppich dabei: „Ich geh’ da drauf, wenn nicht so viel los ist“, ließ sie ihre Freundinnen wissen und schlug eine andere Richtung ein.

Eröffnet wurde die Kirmes nach den drei Böllerschüssen mit dem Fassanstich von Bürgermeisterin Sonja Northing, die den Hahn mit einem knappen Dutzend Schläge ins Fass trieb.

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