Kleve-Griethausen Griethausen feiert sein neues Feuerwehrhaus

Kleve-Griethausen · Der Feuerwehr-Neubau am Postdeich ist nach 16-monatiger Bauzeit fertig. Der Klever Bürgermeister Wolfgang Gebing betonte die Wertschätzung für Wehr.

 Der Schlüssel für die Feuerwehr: Peter Look und Andreas Nelleßen von der Löschgruppe Griethausen, Wolfgang Gebing und Ralf Benkel.

Der Schlüssel für die Feuerwehr: Peter Look und Andreas Nelleßen von der Löschgruppe Griethausen, Wolfgang Gebing und Ralf Benkel.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die reine Bauzeit betrug 16 Monate, die Planung aber ging über Jahre, Verzögerungen gab es nicht zuletzt durch Lieferschwierigkeiten der Baubranche. Umso größer ist nun die Erleichterung und Freude bei der Löschgruppe Griethausen, dass ihr neues Gerätehaus endlich fertig ist. Zur feierlichen Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister der Stadt Kleve, Wolfgang Gebing, gab es ein Fest am neuen Standort Postdeich 198 mit einer großen Zahl von Gästen: viele Feuerwehrmänner und -frauen der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren Familien, zahlreiche Bürger aus Griethausen, Vertreter der beteiligten Handwerksbetriebe, der zuständigen Abteilungen der Verwaltung der Stadt, Ehrengäste der Feuerwehr und Mitglieder verschiedener Ortsvereine.

Gebing betonte in seiner Rede den hohen Stellenwert, den die Freiwillige Feuerwehr in der Wertschätzung der Menschen habe. „An erster Stelle stehen die Ehrenamtler, die sich selbstlos einsetzen, um anderen zu helfen. Dann erst kommen die sachlichen Voraussetzungen, und dazu gehört ein mit moderner Technik ausgestattetes Gerätehaus“, sagte er. Drei Stellplätze für Fahrzeuge, Büro- und Schulungsräume, Sanitäreinrichtungen und ein Aufenthaltsraum für die Kameradschaft im neuen zählte er auf und verwies darauf, dass das Haus energietechnisch autark sei durch eine Photovoltaikanlage und eine Luft-Wärme-Pumpe. Dies sei in Zeiten des Klimanotstandes von großer Bedeutung. Untergebracht sind in Griethausen ein Großfahrzeug LF20, ein Tragkraftspritzenfahrzeug und ein Mehrzweckboot auf einem Trailer.

„Eine Feuerwache ist eine kleine Welt für sich“, so Gebing. Hier seien die Feuerwehrleute oftmals in schwierigen Situationen zusammen, gingen eigene Risiken ein und opferten ihre Zeit, um für andere „durchs Feuer“ zu gehen und bei Notfällen zu helfen. Der Leiter der Feuerwehr Kleve, Ralf Benkel, sprach von einem „zeitgemäßen Haus“, das optimale Bedingungen für die Arbeit der Feuerwehr schaffe. „So ein Gerätehaus motiviert und animiert, bei der Feuerwehr mitzumachen. Während der Bauzeit ist so auch die Löschgruppe Griethausen um einige Mitglieder größer geworden“, sagte er. Er wünschte den Kameraden ein „lehrreiches, übungsreiches und kameradschaftliches Feuerwehrleben“ und dass sie stets gesund von allen Einsätzen zurückkehren.

Kreisbrandmeister Reiner Gilles beglückwünschte die Löschgruppe und dankte dem Rat und der Verwaltung der Stadt Kleve für die notwendigen Beschlüsse und die Wertschätzung des Ehrenamtes. Der Löschgruppenführer von Griethausen, Andreas Nelleßen, zeigte sich erleichtert über das Ende einer langen Planungs- und Bauzeit, in der alle Feuerwehrangehörigen viel Zeit investiert hätten. Zum Dank erhielten die anwesenden Feuerwehr-Ehefrauen Blumensträuße, weil sie es mittragen, dass ihre Männer für die Ausübung ihres Ehrenamtes ihre Freizeit einsetzten. Er dankte dem Sportverein 07 Griethausen, der einen Teil seines Trainingsplatzes für den Standort des neuen Hauses abgetreten habe.

Für einen emotionalen Moment sorgte der stellvertretende Löschgruppenführer Peter Look-Hollenders als er die im letzten Jahr fertiggestellte Chronik der Feuerwehr Griethausen vorstellte. Autor ist sein verstorbener Vater Heinz Look. Sie trägt den Titel „Vom Löscheimer zum Hohlstrahlrohr – Brandschutz seit 1594 – Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Griethausen“, ist 150 Seiten stark und kann bei der Feuerwehr im Ort für eine Schutzgebühr von 3 Euro erworben werden. Den kirchlichen Segen für die Feuerwehrleute, alle Anwesenden und für das neue Gerätehaus spendeten Benjamin Meister von der evangelischen Kirchengemeinde und Diakon Klaus Venhofen von der katholischen St. Willibrord Gemeinde Kleve. Die Baukosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro übernahm die Stadt Kleve. Wie Wolfgang Gebing erklärte, ist die Gewährleistung der Feuerwehr eine städtische Aufgabe. Das Gerätehaus in Griethausen ist das siebte neue Feuerwehrhaus auf dem Stadtgebiet von Kleve. Es folgen Materborn und die Hauptwache in der Stadt.

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