Auszeichnung Der beste Physiklaborant eines Jahrgangs

Kleve · Gion Artz (21) aus Bedburg-Hau hat im Sommer seine Ausbildung zum Physiklaboranten bei der Klever Firma Spectro erfolgreich abgeschlossen. Nun wurde er von der IHK als bundesweit bester Physiklaborant ausgezeichnet.

 Physiklaborant Gion Artz mit seiner von der IHK verliehenen Auszeichnung als bester Physiklaborant. Im  Hintergrund: Personalchef Holger Kohn (l.) und Ausbildungsleiter Alfred Ricken.

Physiklaborant Gion Artz mit seiner von der IHK verliehenen Auszeichnung als bester Physiklaborant. Im  Hintergrund: Personalchef Holger Kohn (l.) und Ausbildungsleiter Alfred Ricken.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Ein junger Mann aus Bedburg-Hau hat die beste Ausbildung zum Physiklaborant Deutschlands abgelegt – und das offiziell bestätigt. Gion Artz hat im Sommer seine Ausbildung zum Physiklaboranten bei der Klever Firma Spectro erfolgreich abgeschlossen. Nun wurde der 21-Jährige im Rahmen der 14. Nationalen Bestenehrung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin ausgezeichnet. Dies bedeutet, dass er von allen, die in den vergangenen zwölf Monaten den Ausbildungsberuf des Physiklaboranten abgeschlossen haben, bundesweit der Beste ist.

Gion Artz machte am Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium sein Abitur. Schon als Schüler knüpfte er Kontakt zu Spectro. Beim Hersteller von Analysegeräten für die Elementanalyse absolvierte er ein Praktikum, in der Nacht der Ausbildung besuchte er ebenfalls Spectro. Die Ausbildung verkürzte er von dreieinhalb auf drei Jahre.

Mit der Bestnote 1,0 beim Abschluss seiner Ausbildung qualifizierte er sich für die Leistungswettbewerbe der Industrie- und Handelskammer, die er zunächst als Kammerbester, dann als Landesbester und letzten Endes sogar als Bundesbester abschloss. Damit setzte er sich gegen 199 andere Physiklaboranten seines Jahrgangs durch. Bei der Prüfung auf Bundesebene ging es unter anderem darum, die Wellenlänge eines Röntgengeräts zu bestimmen.

Nicht nur während seiner Arbeitszeit, sondern auch nach Feierabend ist Gion Artz von Technik begeistert. Der 21-Jährige ist ein leidenschaftlicher Tüftler. So hat er bereits zahlreiche Geräte gebaut, unter anderem auch aus einem alten CD-Brenner einen Laser-Plotter, mit dem man ein Bild in eine CD-Hülle gravieren kann. Auch Möbel liegen ihm. So hat er bereits Tische, Regale und Stühle gebaut.

Nach dem Ende seiner Ausbildungszeit im Juni ist Artz von Spectro gerne übernommen worden. Er arbeitet dort als Application-Scientist, ist also ein Fachmann für Geräte-Technik. „Immer, wenn wir Kunden Geräte vorführen, ist Gion Artz dabei. Er kann alle Fragen beantworten“, sagt Personalchef Holger Kohn. Auch der Technische Ausbildungsleiter Alfred Ricken freut sich, dass Spectro den jungen Mann als Fachmann gewinnen konnte. „Etwa 50 Prozent unserer Auszubildenden gehen anschließend ins Studium. Wir bemühen uns dann, Kontakt zu halten, manchmal gelingt es und die ehemaligen Auszubildenden kommen wieder zu uns zurück. Bei Gion Artz hatten wir es zum Glück einfacher. Etwas besseres konnte uns gar nicht passieren“, sagt Ricken.

Ein Studium, das hat Gion Artz, trotzdem schon begonnen, parallel zum Job, und zwar Elektrotechnik an der Hochschule Darmstadt. „Wenn ich mein Studium beendet habe, hoffe ich, bei Spectro ins Engineering wechseln zu können“, sagt Artz. Dann könnte er sich um die Entwicklung neuer Analysegeräte kümmern. „Kreativ tätig zu sein, das liegt mir einfach“, betont der 21-Jährige.

Doch bis es soweit ist mit dem Studiumabschluss wird Gion Artz sicher noch oft an die Preisverleihung in Berlin zurückdenken. Barabara Schöneberger übernahm die Moderation, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hielt die Festrede. Der Trophäe, die die Ministerin dem Bedburg-Hauer überreichte, steht heute in seinem Regal. Ob er das selbst gebaut hat, ist nicht überliefert.

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