Fitness in Corona-Zeiten So hält man sich im Homeoffice fit

Kleve · Der Klever Fitnesstrainer Ferdi Schumacher meint: Die Corona-Zeit könne man nutzen, um Sport zu treiben und den Körper fit zu halten. Er erklärt die passenden Übungen fürs Homeoffice. Seiner Branche drohen düstere Monate.

 Eine Übung für die Arme: Die Beine werden gekreuzt und ausgestreckt. Der Rücken bleibt gerade, während man sich an den Stuhllehnen langsam hochzieht, bis die Arme gerade sind. Je tiefer die Ausgangsposition, desto effektiver die Übung.

Eine Übung für die Arme: Die Beine werden gekreuzt und ausgestreckt. Der Rücken bleibt gerade, während man sich an den Stuhllehnen langsam hochzieht, bis die Arme gerade sind. Je tiefer die Ausgangsposition, desto effektiver die Übung.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Erlass zur Schließung seiner Fitnessstudios habe Ferdi Schumacher schwer getroffen, so erklärt er. In seinen „Fun Sports“-Häusern in Emmerich, Kleve und Goch wird seit mehr als zwei Wochen kein Sport getrieben. Das dürfte, so scheint es, noch eine Weile andauern. Und das obwohl, so erklärt Schumacher, die Hygienestandards in den hiesigen Studios bereits seit Jahren hoch seien. So sei er von der Entscheidung erst überrascht gewesen. „Auf Hygiene haben wir schon immer großen Wert gelegt. Aber klar, wenn Ausgangssbeschränkungen erlassen werden, dann können die Leute auch nicht ins Studio kommen“, sagt Schumacher.

Doch der Klever ist Optimist und erklärt daher: „Wir nutzen gerade die Zeit, richtig aufzuräumen und unsere Modernisierungsarbeiten im Klever Studio voranzutreiben.“ Ursprünglich habe er die Sanierungsarbeiten parallel zum Trainingsbetrieb durchführen wollen – ein logistischer Kraftakt. Diesen Gedanken musste er nun verwerfen. Schumachers Hoffnung: Nun lassen sich die anvisierten Baumaßnahmen noch schneller umsetzen. Eigentlich habe er diese bis zum Ende des Jahres durchführen wollen.

Und dennoch: Insbesondere für die kleineren Fitnessstudio-Betreiber der Region sei es existenziell wichtig, dass schnellstmöglich wieder Normalität einkehre. „Sonst wird es für manche vielleicht nicht gut ausgehen“, sagt Schumacher. Daher sei es in Zeiten von Umsatzeinbußen und Zukunftsängsten wichtig, dass die Politik weitreichende Hilfe anbietet. „Niemand darf im Regen stehen gelassen werden“, sagt Schumacher. Und die Verantwortlichen müssten bestrebt sein, die Einschränkungen sofort aufzuheben, wenn es aus Virologen-Sicht vertretbar sei. Dann dürfe man keinen Tag länger warten.

Allerdings könne der Sport ihm zu Folge auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass das Gros der Menschen vom Coronavirus verschont bleibe. „Es ist ganz wichtig, Körper, Geist und Seele in Balance zu halten. Daher sage ich ganz klar: Macht unbedingt etwas, wenn ihr zu Hause sitzt“, erklärt der 50-Jährige. So empfiehlt er, die freie Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Schumacher denkt etwa an Spaziergänge, Radtouren oder Inlineskaten. Auch sei es sinnvoll, in der Natur joggen zu gehen. Schließlich müsse man das nicht unbedingt in Gruppen machen, auch könne man dabei den nötigen Sicherheitsabstand wahren.

 Eine Übung für den Bauch: Die Schultern müssen vom Boden angehoben werden, der Bauch wird angespannt. Die Beine stehen rechtwinklig zum Boden, die Hände hält man an den Oberschenkel. In der Folge drückt man die Arme so weit weg wie möglich, daraufhin drei bis fünf Zentimeter abrollen.

Eine Übung für den Bauch: Die Schultern müssen vom Boden angehoben werden, der Bauch wird angespannt. Die Beine stehen rechtwinklig zum Boden, die Hände hält man an den Oberschenkel. In der Folge drückt man die Arme so weit weg wie möglich, daraufhin drei bis fünf Zentimeter abrollen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

„Nur sollte man jetzt auch nicht plötzlich als Laie anfangen, ausgiebig stundenlang zu joggen. Dann wäre die Verletzungsgefahr zu groß“, sagt der ausgebildete Fitnesstrainer. Man solle auf seinen Körper hören, wozu dieser in der Lage sei. Er selbst habe mit seinen Trainern bereits Internet-Angebote entwickelt. So kommt der Fitnesslehrer etwa per Videokamera und mit Anleitungen zum Sporttreiben ins heimische Wohnzimmer der „Fun Sports“-Mitglieder. Für all jene, die ihrer Arbeit dieser Tage vom Homeoffice aus nachgehen, hat Ferdi Schumacher passende Übungen parat. „Man kann in seinen eigenen vier Wänden viel machen, ganz ohne allzu viele Hilfsmittel“, sagt er.

 Eine Übung für die Oberschenkel: Erst in die Knie gehen, möglichst in Reiterstellung. Dann den Wasserkasten nah zu sich heranholen. Man sollte die Kniebeuge kontrolliert durchführen.

Eine Übung für die Oberschenkel: Erst in die Knie gehen, möglichst in Reiterstellung. Dann den Wasserkasten nah zu sich heranholen. Man sollte die Kniebeuge kontrolliert durchführen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Einige dieser Übungen stellt er vor (siehe Bilder oben). Für ihn stünde fest: Es brauche nicht allzu viele Hilfsmittel, um sportlich aktiv zu bleiben. Stühle, Wasserkästen, Papierkörbe oder Fußmatten würden sich anbieten. Besonders beliebt seien dieser Tage die klassischen Übungen: Kniebeugen, Liegestützen oder Beckenheben. Auch die Standwaage, der sogenannte „Käfer“ oder der Oberkörper-Beinkreuzer seien perfekt fürs Homeoffice. „Doch es dürfte für viele Menschen eine besondere Herausforderung sein, die nötige Selbstdisziplin aufzubringen. Wenn man ins Studio geht, kommt man mit der Intention, Sport zu treiben. Das ist Zuhause anders. Da muss man sich selbst motivieren, nicht abgelenkt zu werden“, sagt Schumacher.

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