Coronavirus Fieberzelt jetzt mit Wartebereich

Der Pavillon soll Menschen, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen, vor Regen schützen. Im Kreis Kleve gab es am Dienstagnachmittag noch keinen bestätigten Fall. Trotzdem wurden verschiedene Veranstaltungen abgesagt.

 Vor dem großen Fieberzelt am St.-Antonius-Hospital in Kleve befindet sich jetzt auch ein Pavillon, der Wartende vor Wind und Regen schützt.

Vor dem großen Fieberzelt am St.-Antonius-Hospital in Kleve befindet sich jetzt auch ein Pavillon, der Wartende vor Wind und Regen schützt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das grassierende Coronavirus hat immer mehr Auswirkungen auf das Leben der Menschen im Kleverland. Obwohl es (Stand Dienstag) noch keinen bestätigten Fall im Kreis Kleve gibt, werden allerorten Vorsichtsmaßnahmen verstärkt.

Am St.-Antonius-Hospital in Kleve steht seit Samstag am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum ein Zelt, in dem sich Patienten mit Grippesymptomen auf das Coronavirus testen lassen können. Das Angebot richtet sich aber nur an Bewohner von Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau, Kalkar, Uedem, Goch, Weeze und Kevelaer – eben des Zuständigkeitsbereichs des Karl-Leisner-Klinikums. Wie Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve, Dienstag am späten Nachmittag mitteilte, haben sich am Montag rund 70 Menschen aus dem nördlichen Kreisgebiet auf das Coronavirus testen lassen. Bei zwölf Personen wurde eine echte Grippe, auch Influenza genannt, diagnostiziert. Die Ergebnisse der übrigen Tests, bei dem die Menschen auf das Coronavirus getestet wurden, standen am Dienstag noch aus. Bisher gab es noch keinen bestätigten Coronavirus-Fall im Kreis Kleve, so die Sprecherin. Das Karl-Leisner-Klinikum hat vor dem eigentlichen Fieberzelt inzwischen einen Pavillon errichten lassen, um auf die Tests wartende Menschen vor Witterungseinflüssen zu schützen. Es hatte nämlich schon unzufriedene Wartende gegeben, die wieder abfuhren, ohne getestet worden zu sein, weil sie nicht im Regen stehen wollten. Denn es wird immer nur einer ins Zelt gelassen, was zur Folge hat, dass phasenweise viele Menschen anstehen müssen. Das können sie jetzt im Wartepavillon, in dem es auch Stühle gibt.

Die Fieberambulanz in Kleve ist derzeit rund um die Uhr geöffnet. Kliniksprecher Christian Weßels weist ausdrücklich darauf hin, dass ausschließlich Menschen mit den Grippesymptomen Fieber, Krankheitsgefühl, Husten und Schnupfen dort getestet werden. „Menschen ohne Grippesymptome zu testen macht medizinisch keinen Sinn und saugt unnötige Ressourcen“, so Weßels. Im Zelt findet ausschließlich die Diagnostik und keine klinische Behandlung statt. Auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen können nicht ausgestellt werden.

Um Ansteckungen zu vermeiden, sind inzwischen einige Veranstaltungen in der Region abgesagt worden. So fällt der so genannte Wintervortrag am Donnerstag, 12. März, in der Von-Seydlitz-Kaserne in Kalkar aus. Auch die Job- und Ausbildungsplatzbörse in der Klever Stadthalle findet nicht am geplanten Termin, Mittwoch, 11. Februar, statt. Bereits gestern hatte das Wunderland Kalkar mitgeteilt, dass mehrere Tagungen in dem Hotelkomplex abgesagt seien.

Unterdessen sind einige Menschen aus dem Südkreis und den rechtsrheinischen Kommunen erbost darüber, dass sie in Kleve nicht getestet werden. „Wir haben mit dem Kreis vereinbart, dass wir nur für die Menschen zuständig sind, die im Gebiet des Karl-Leisner-Klinikums leben“, erklärt Weßels. Das Fieberzelt ist damit keine zentrale Anlaufstelle des Kreis-Gesundheitsamts, sondern wurde auf Initiative des Karl-Leisner-Klinikums aufgebaut. Im übrigen Kreisgebiet bleiben die Hausärzte zuständig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort