Haus Koekkoek Schüler malen für Haus Koekkoek

Kleve · 250 Schüler von Kalkar bis Kranenburg, von Rindern bis Düffelward haben ihre Werke für die Fensterbilder-Aktion im B.C.-Koekkoek-Haus eingeschickt. Am Ende der Aktion wartet als Dankeschön ein vom Freundeskreis der Klever Museen gestifteter Preis.

  RP-FOTO: Gottfried Evers

RP-FOTO: Gottfried Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Man kann nicht mehr hineingucken. Herausgucken geht auch nicht mehr: Alle großen Fenster der klassizistischen Prachtfassade von Haus Koekkoek hängen zu. Dicht. Voller gemalter Bilder. Die Idee war, sich vom Koekkoek mit seinem „Gartenhaus“, dem Belvedere-Atelier, inspirieren zu lassen und selbst ein solches Idyll zu schaffen. Das ist auf sehr unterschiedliche Weise geschehen. Manchmal findet sich der Turm mit Minerva wieder, manchmal ist es ein Indianerzelt, eine Holzhütte oder auch ein kleiner Gartenpalast. Gärten gibt es im Winter verschneit, im Sommer blühend oder als Planzeichnung. „Die Künstler haben sehr viel Fantasie“, erklärt Koekkoeks künstlerische Leiterin Ursula Geisselbrecht-Capecki die Rahmenbedingungen.

Die Fensterbilder-Aktion von Haus Koekkoek ist ein voller Erfolg. Geisselbrecht-Capecki ist begeistert von der Resonanz, die sie auf ihren Aufruf hatte. Die künstlerische Leiterin des B.C. Koekkoek-Hauses wollte damit die museumslose Zeit überbrücken und ganz jungen Malern ein Podium geben. „Wir haben jetzt Stand heute 250 TeilnehmerInnen von Kalkar bis Kranenburg, von Rindern bis Düffelward. Die meisten Teilnehmer kommen von der Grundschule Reichswalde. Da hat eine Kunst-Lehrerin die gesamten Klassen aktiviert“, freut sie sich.

Und immer noch trudeln Werke ein. „Der jüngste Teilnehmer ist fünf Jahre alt, die älteste Teilnehmerin 15“, sagt die Initiatorin. Und was sie besonders freut: „Am Wochenende waren viele Leute auf dem Platz, um zu schauen. Ein Fernglas sollte man für die oberen Etagen auf jeden Fall mitnehmen“, rät sie.

Grund der guten Resonanz dürfte auch sein, dass Geisselbrecht-Capecki bereits beim ersten Lockdown Kinder einlud, eine Landschaft zu malen so wie der große niederländische Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek, der in Kleve lebte und arbeitete und das Haus baute. Die Bilder waren dann in den Fenstern zu sehen.

Der Sinn sollte sein, das geschlossene Museum über seine Fenster zu öffnen und so ein Publikum zu finden. Was im Fall des Koekkoek-Hauses auch sinnvoll ist: Das Palais liegt mitten in der City am Ende der Kavarinerstraße direkt am Koekkoek-Platz, so dass hier jeder Flaneur durch die Stadt auch die Bilder gucken kann, die die Kinder im Sinne des Malers geschickt haben.

Die Aktion mündete beim ersten Mal in einen Kalender, der vom Freundeskreis der Klever Museen am Ende des Jahres herausgegeben wurde. Das soll auch in diesem Jahr so sein, sagt Freundeskreis-Chef Wilfried Röth. „Dass die Resonanz auf die Aktion jetzt so durch die Decke geht, finden wir ganz toll“, sagt er. Und es zeige auch, dass die Museen in der Bürgerschaft verankert seien, vor allem bei den Schülern. Hier im Koekkoek-Haus vor allem bei den Grundschülern durch die Fensteraktionen und im Kurhaus seit Jahren die älteren Schüler durch Schule-Kunst-Museum.

Der Freundeskreis habe auf seiner Vorstandssitzung die Sache besprochen und beschlossen, einen kleinen Preis auszuloben und Bilder für einen neuen Kalender auszusuchen, so Röth. „Helga Diekhöfer wird für uns in der Jury sein, die die Bilder dafür aussucht“, sagt der Freundeskreis-Vorsitzende.

Es sei wichtig, dass man Kindern hier die Möglichkeit eröffne, auch außerhalb des digitalen Raums kreativ zu sein. Beim Preis für die Kinder hat sich der Freundeskreis auch mit den Klever Kulturinstitutionen solidarisiert: „Es wird für die Gewinner Gutscheine mit einem Wert von 25 Euro geben für: Theaterbesuch bei Mini Art oder Theater im Fluss, Kinobesuch im Tichelpark, Familienführung im B.-C.-Koekkoek-Haus“, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki.

Die „Ausstellung“ in den Fenstern werde auf jeden Fall so lange hängen, wie das Museum geschlossen ist. „Im Sommer tagt dann die Jury aus Kunstpädagogen, Künstlern und Gartenfachmann und wählt aus drei Altersgruppen jeweils ein bis drei Bilder aus“, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki.

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