Haus Koekkoek Schüler-Bilder für Koekkoek-Fenster

Gegen die lange Corona-Zeit: Das Klever Museum Haus Koekkoek lädt Schulkinder ein, Landschaftsbilder zu malen. Schließlich war der Namensgeber des Hauses ein berühmter Naturmaler. Die Bilder werden ausgestellt und prämiert.

 Ursula Geisselbrecht-Capecki mit dem ersten eingereichten Bild, das sie bereits ins Fenster gehängt hat.

Ursula Geisselbrecht-Capecki mit dem ersten eingereichten Bild, das sie bereits ins Fenster gehängt hat.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Zeit wird lang für Schüler in Zeiten der Corona: Keine Schule, die Spiele sind alle gespielt, die Bücher gelesen und die Spielekonsole ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Deshalb lädt das Klever Museum „B.C. Koekkoek-Haus“ zu einer Zeitreise ein: Zu einer Reise in die Zeit, als die Maler noch hinaus in die Natur gingen und dann Zuhause aus den Bildern der Natur in ihrem Kopf oder auf ihren Skizzenbüchern ein tolles Gemälde machten.

So, wie Barend Cornelis Koekkoek vor über 150 Jahren. Der Niederländer, der in Kleve in einem prächtigen Malerturm arbeitete und im Malerpalais mitten in der Stadt wohnte, schuf romantische Naturbilder von großen, mächtigen Bäumen, von Landschaften, über die dicke Wolken ziehen, oder von schroffen Felsen und dunklen Wäldern. Viele seiner Gemälde sind im Haus Koekkoek zu sehen. Aber das hat jetzt, wie alle anderen Museen auch, geschlossen.

„Wir laden alle Schüler ein: Malt uns ein Bild von der Natur. Es muss nicht so gemalt sein, wie Koekkoek gemalt hat, aber es sollten Landschaftsbilder sein, so dass sie zum Haus Koekkoek passen“, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki. Sie will alle Bilder, die die Klever Schüler abgeben, ausstellen. Das geht auch im geschlossenen Museum, versichert die künstlerische Leiterin des Hauses. Sie lacht: „Wir werden sie in die Fenster des geschlossenen Museums stellen. Auch Helmut van Bebber hat die Fenster seines Antiquariats frei gemacht. Es ist also reichlich Platz für viele Bilder da. Angesprochen sind alle Schüler, Landschaft und Klever Wahrzeichen, alles was man so auf einem Spaziergang durch die Natur und die Stadt sieht, zu malen“, sagt Geisselbrecht-Capecki. Für sie bedeutet das aber, dass sie jeden Tag ins Museum kommen muss, gucken, welche Bilder eingetroffen sind, und die Blätter dann ins Fenster stellen. Das erste Bild ist schon da – es stammt von Sven, 14 Jahre, aus Kleve.

„Zunächst haben wir 40 Plätze Richtung Koekkoekplatz und Koekkoek-Stege“, sagt Geisselbrecht-Capecki. „Wenn mehr Bilder kommen, dann gehen wir nach oben: Wir scheuen uns auch nicht vor der Petersburger Hängung an der Fassade“, scherzt die Kunsthistorikerin mit Blick auf das russische Palais der Zaren, wo Bild an Bild und Rahmen an Rahmen hängt – eines wertvoller als das andere. Allerdings, so räumt sie ein, wenn man in Kleve die Schüler-Bilder in den oberen Etagen betrachten möchte, müsste man vielleicht ein Fernglas mitbringen.

Natürlichen werden die schönsten Bilder auch prämiiert. Dafür ist der Freundeskreis der Klever Museen mit an Bord. Es gibt Familienführungen durch das Haus Koekkoek, wo den jungen Malern die Bilder erklärt werden. Außerdem will der Freundeskreis auch das eine oder andere T-Shirt mit Aufdruck „Kunstfreund“ verlosen. Außerdem gibt es Magnete mit den schönsten Bildern aus den Klever Museen.

Und als richtiges Museum organisert Haus Koekkoek auch eine richtige Jury, die die schönsten Bilder heraussucht und damit die Preise vergibt. Zur Jury gehören der Künstler Janusz Grünspek, der Kunstlehrer a.D. Hubert Wanders und Stadtführerin Wiltrud Schnütgen, die auch ein Herz für all die Künstler-Schüler haben wird, die Klever Sehenswürdigkeiten auf ihre Blätter bannen – wie die Burg, Haus Koekkoek oder nicht zuletzt die Stiftskirche. Weil die Jury aber erst nach den Corona-Beschränkungen tagen kann, werden die Preise auch erst nach den Corona-Beschränkungen vergeben. Bis dahin gibt’s die wachsende Schüler-Ausstellung in den Fenstern von Haus Koekkoek.

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