Projekt Europa-Radbahn Von Kleve bis Nimwegen mit dem Rad

Kleve · Die Arbeiten am Hauptteil der Europa-Radbahn starten in den kommenden Tagen. Die Fahrradtrasse erstreckt sich über elf Kilometer. Ab Sommer 2019 sollen darüber Radler von Kleve bis nach Nimwegen fahren können.

Kleve: Europa-RadBahn - zweiter Bauabschnitt startet
Foto: AP, AP

Mal eben am Mittag von Kleve bis nach Nimwegen in kürzester Zeit mit dem Rad statt dem Auto – das ist der Traum von vielen Radlern und Pendlern in der Region. Und genau das soll das Projekt Europa Radbahn bald Realität werden lassen.

Bei dem Konzept handelt es sich um eine Strecke, die auf der ehemaligen Bahntrasse, die bis 1960 Kleve und Nimwegen miteinander verbunden hat, entstehen soll. Die ersten rund fünf Kilometer führen durch Kleve, danach gehen etwa sechs Kilometer der Trasse durch die Gemeinde Kranenburg. Darüber freut sich besonders Kranenburgs Bürgermeister, Günter Steins: „Kranenburg liegt in der Mitte zwischen Nimwegen und Kleve. Mit dem Rad sind dann beide Zentren in kurzer Zeit erreichbar.“

Die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt, den Hauptteil der Trasse, starten in den kommenden Tagen. Der erste Abschnitt, die Fertigstellung der Eisenbahnbrücke, war bereits im November abgeschlossen worden. Geplante Eröffnung der ganzen Strecke der Europa-Radbahn soll im Sommer 2019 sein. „Die Bautrupps der beauftragten Unternehmen werden sich aus beiden Richtungen aufeinander zu bewegen. Das sichert einen zügigen Bau“, sagt Bernhard Klockhaus, Leiter des Fachbereichs Tiefbau der Stadt Kleve. Neben einem zügigen Baufortschritt wird auf eine geringe Störung der Anlieger und des Verkehrs geachtet. „Natürlich lassen sich kurzzeitige Sperrungen nicht verhindern“, so Klockhaus. „Und auch die Anlieger werden ab und an von den Bauarbeiten neben ihrem Grundstück beeinträchtigt werden. Beides lässt sich bei so einer Maßnahme leider nie ganz vermeiden, wir bitten hierfür um Verständnis.“ Es handele sich um eine Wanderbaustelle, so dass es immer nur abschnittsweise zu Einschränkungen kommen werde.

Der parallel verlaufenden Betrieb auf der Drasinenstrecke, der ebenfalls die alte Bahntrasse nutzt, soll indes nicht eingeschränkt werden, betont Klockhaus. „Das war eine wichtige Voraussetzung bei der Planung der gesamten Maßnahme.“ Darüber hinaus soll auch die Wiederbelebung des Schienenverkehrs zwischen Kleve und Nimwegen weiter angestrebt werden. „Die Reaktivierung der Bahnlinie ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagt Bürgermeisterin Sonja Northing.

Die neue Europa-Radbahn versteht sich in erster Linie als Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative. Sie soll laut den Organisatoren dafür sorgen, dass mehr auch im Alltagsverkehr mehr auf das Fahrrad gesetzt wird. „Nicht immer, aber immer öfter“, lautet der Slogan im kurzen Erklärvideo auf der Homepage der Stadt Kleve. Dieses erklärt unter anderem auch, dass die Trasse etwa drei Meter breit sein wird, damit überholen auch mit gleichzeitigem Gegenverkehr kein Problem ist. Zudem wird die Radbahn innerorts mit einer insektenfreundlichen LED-Beleuchtung sicher ausgeleuchtet. Das gilt auch für die Knotenpunkte der Strecke. Eine weitere Sicherheitsvorkehrung: An Straßen, die von der Trasse gekreuzt werden, soll für die Fahrradfahrer dank eingerichteter Ampelschaltung, immer freie Fahrt herrschen. Für alle Eventualitäten sind entlang der Strecke Rast- und Abstellplätze für die Erholung, Ladestationen für E-Bikes sowie ein Radverleih vorhanden.

Die Gesamtkosten für die Fahrradtrasse betragen etwa 6,52 Millionen Euro. Davon übernimmt der Bund im Rahmen des Bundeswettbewerbs Klimaschutz im Radverkehr rund 4,3 Millionen. Ein weiterer Teil kommt vom Land NRW, 921.000 Euro. Die Stadt Kleve und die Gemeinde Kranenburg teilen sich den übrigen Anteil von etwa 1,3 Millionen Euro.

Weitere Information zu dem Projekt gibt es in einem kurzen Erklärvideo unter der Adresse www.europa-radbahn.de.

(se)
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