Container-Bau in Kleve Neuer Kindergarten nur als Provisorium

Kleve · Weil das ausgesuchte Grundstück auf dem ehemaligen Bahngelände Altlasten hat, muss der Bau der neuen Kita warten. Jetzt zahlt Kleve 200.000 Euro für ein Container-Provisorium auf Parkplatz von BV/DJK Kellen.

 Die Fläche muss untersucht werden - deshalb kann der Kindergarten nicht gebaut werden.

Die Fläche muss untersucht werden - deshalb kann der Kindergarten nicht gebaut werden.

Foto: Markus van Offern

Der Träger "Kinderzentren Kunterbunt" hat von der Stadt Kleve den Zuschlag für einen neuen Kindergarten mit vier Gruppen und 80 Plätzen bekommen. Auch das Grundstück war von der Stadt schnell ausgeguckt: Neben den Stellplätzen für die Wohnmobilisten am Bahnhof sei Platz für die neue Kindertagesstätte. Der Grund und Boden wurde an den Träger verkauft. Bauen kann er aber nicht. Der vorgesehene lichte Neubau mit Gruppenräumen, Turnhalle und all den Dingen, die eine moderne Kindertagesstätte ausmachen, muss warten. Denn das Gelände neben den Bahngleisen ist möglicherweise kontaminiert, muss also untersucht und wohl von den "Altlasten" befreit werden, so Jan Traeder, Fachbereich Jugend und Familie. Deshalb konnte bis jetzt noch keine Baugenehmigung für den zweigeschossigen Bau mit Aufzug und die Außenanlagen erteilt werden.

Also fehlen der Stadt die Plätze, die eigentlich zum nächsten Kindergartenjahr bereitstehen sollten. um den "Betreuungsbedarfen gerecht zu werden", erklärte Traeder den Mitgliedern im Jugendhilfeausschuss der Stadt Kleve, der im Rathaus tagte. Das weitere Problem: Selbst 2018 ist nicht mit einer Baugenehmigung zu rechnen, so dass frühestens 2019 mit der durchgeplanten Maßnahme "Kindertagesstätte Wilde 13" begonnen werden kann. Bis dahin muss ein Provisorium reichen. Das zahlt dann auch die Stadt, da "die Verzögerung nicht durch den Träger zu vertreten ist", so Kämmerer Willibrord Haas.

"Für die angedachte Lösung mit speziellen Containern für Kindertagesstätten müssen wir mit erheblichen Aufwendungen zu rechnen", sagte Haas im Ausschuss. Denn die einmaligen Kosten für Fundamente, Wasserleitungen und Anschlüsse liegen schon bei 100.000 Euro. Hinzu kommen monatlich 10.000 Euro Miete für die Container. "Auch nach Abzug der Mietkostenförderung bei einer voraussichtlichen 12-monatigen Nutzung müssen wir mit einem Kostenaufwand von 200.000 Euro rechnen", erklärte Haas dem Ausschuss. Gebaut werden soll das Provisorium auf einer Teilfläche des Parkplatzes des Sportvereins BV/DJK Kellen. "Dieser Standort bietet gute Voraussetzungen für die Aufstellung von Containern, angrenzende Flächen, die für ein Außenspielgelände geeignet sind und er befindet sich in der näheren Umgebung der zukünftigen Kindertageseinrichtung am Bahnhof", erklärte der Kämmerer. Deshalb könne man auch die Familien aus dem Einzugsgebiet der zukünftigen Kita ansprechen. Geplant ist die provisorische Einrichtung zunächst einmal für 66 Kinder in drei Gruppen. Fertig werden soll der provisorische Bau allerdings wohl erst im September. erklärte Norman Kuhn, Projektleiter NRW des bundesweiten Trägers.

Kuhn hatte zuvor die künftige Klever "Wilde 13" und den Träger "Kinderzentren Kunterbunt" vorgestellt. Man werde den neuen Kindertagesstätte so bauen, dass er später einfach zu erweitern sei. Der Bau soll einen Aufzug erhalten, damit er barrierefrei ist, weil "Kunterbunt" grundsätzlich versucht, die Einrichtungen inklusionsgerecht zu haben, wenn sie neu gebaut und eröffnet werden. Der Klever Kindergarten soll Zeiten von 7.30 bis 17.30 Uhr geöffnet sein und man werde anbieten, dass die Eltern in notfällen auch Zusatzstunden buchen können, die dann mit 8.50 Euro/Stunde abgerechnet werden. Die Außengestaltung werde später mit Team und Kindern naturnah ausgeführt.

Nach kurzer Diskussion empfahlen die Mitglieder des Ausschusses dem Rat die Mittel für den Übergangsbau zu genehmigen.

(mgr)
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